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Klimaprotest vor dem Bundestag Aktivisten seit 18 Tagen im Hungerstreik: "Junge Generation vor katastrophaler Zukunft schützen"

Sehen Sie im Video: Klimaaktivisten seit 18 Tagen im Hungerstreik – "Junge Generation vor katastrophaler Zukunft schützen."






„Es gibt keine Parteien, die die notwendigen Schritte gehen wollen, um uns als junge Generation vor der katastrophalen Zukunft zu schützen.“  – Jacob Heinze, Klimaaktivist, 27 Jahre alt
Das sagt Jacob Heinze noch Mitte September in einem Interview. Wenige Tage später bricht er zusammen und wird in ein Krankenhaus eingeliefert.  
Heinze ist einer von sechs Klimaaktivisten, die seit dem 30. August im Hungerstreik sind, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Zusammen mit anderen jungen Menschen haben die Hungernden ein Camp vor dem Bundestag aufgeschlagen. Ihre Forderungen erklärt Hannah Lübbert, 20 Jahre alt: 
„Wir haben zwei Forderungen: Als erstes ein ehrliches Gespräch. Mit den drei KanzlerkandidatInnen Annalena Baerbock, Olas Scholz und Armin Laschet. Und in dem Gespräch soll es darum gehen, dass die Klimakrise viel dramatischer ist als sie dargestellt wird und dass keine der drei Parteien einen Plan hat, der angemessen darauf reagiert. Und die zweite Forderung ist: Das Versprechen, dass in der nächsten Regierungszeit, ein BürgerInnen-Rat einberufen wird, der dann über die notwendigen Maßnahmen entscheidet.“ – Hannah Lübbert, Klimaaktivistin, 20 Jahre alt
Einen per Los ausgewählten Klimarat gibt es Deutschland bereits. Darin berieten 2021 160 Menschen darüber, wie die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden können. Die Mitglieder legten der Politik anschließend ein Gutachten vor. Entscheidungsbefugt ist dieser Rat jedoch nicht.  
Auch die Rückmeldung einer Kandidatin für das Kanzleramt haben die Aktivisten schon erhalten:
„Annalena Baerbock hat uns angerufen letzte Woche, sehr kurz nur, und uns aufgefordert den Hungerstreik zu beenden. Aber auf unsere Forderungen ist sie auch nicht eingegangen.“  – Hannah Lübbert, Klimaaktivistin, 20 Jahre alt
Solange diese Forderung nicht erfüllt werden, werden die Klimaaktivisten weiter in Berlin campieren und hungern. Nach seinem Aufenthalt im Krankenhaus geht es Jacob Heinze mittlerweile besser – er will den Hungerstreik weiter fortsetzen. Der Zusammenbruch des 27-Jährigen beschäftigt auch die Regierung. 
"Da macht man sich dann schon Sorgen. In der politischen Debatte um den Klimaschutz, die die wichtigste ist, die wir haben, ist jeder Vorschlag willkommen, aber bitte, ohne sich selbst dabei zu gefährden",  sagt Steffen Seibert, Regierungssprecher ggü. der Tagesschau.


Vor dem Bundestag in Berlin campen seit Ende August mehrere Klimaaktivisten – sechs von ihnen sind seitdem auch in den Hungerstreik getreten. Sie wollen, dass sich die zukünftige Regierung stärker mit der Klimakrise beschäftigt – und setzen dafür ihre eigene Gesundheit aufs Spiel.

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