Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe, hat am Dienstag seinen Jahresbericht für 2009 an Parlamentspräsident Norbert Lammert übergeben. In dem fast hundert Seiten starken Bericht werden Beschwerden von Soldaten sowie selbst gewonnene Erkenntnisse zum Zustand der Bundeswehr zusammengefasst.
Der SPD-Politiker Robbe wies bei der Übergabe darauf hin, dass der Bericht im Vergleich zu den Vorjahren einige neue Aspekte enthalte. Das hänge vor allem damit zusammen, "dass der Einsatz heute Alltag ist für die Soldatinnen und Soldaten".
Lammert sagte, die Übergabe des Berichts sei zwar "im technischen Sinne ein Routine-Vorgang". Es gebe aber nur wenige parlamentarische Berichte, die politisch ähnlich stark wahrgenommen würden. Es ist der letzte Jahresbericht Robbes als Wehrbeauftragter. Die fünfjährige Amtszeit des SPD-Politikers läuft im Mai aus. Als Nachfolger ist der FDP-Politiker Hellmut Königshaus nominiert.
Robbe hatte vor wenigen Wochen mit der Veröffentlichung von Berichten über schockierende Aufnahmerituale bei den Gebirgsjägern im bayerischen Mittenwald für Aufsehen gesorgt. Daraufhin erhielt er Dutzende weitere Zuschriften mit Berichten über Rituale und Alkoholexzesse auch in anderen Truppenteilen.