Noch ist es draußen warm und kaum jemand muss derzeit seine private Wohnung beheizen. Doch das dürfte sich bald ändern: Der Winter steht bevor und niemand kann genau vorhersagen, welche Kosten angesichts der drastisch gestiegenen Energiekosten auf die Bürger zukommen. Klar ist nur: Es wird teuer.
Um die Bürger darauf vorzubereiten und sie frühzeitig an einen geringeren Verbrauch zu gewöhnen, haben mehrere Politiker Empfehlungen ausgesprochen. So gab etwa Vizekanzler Robert Habeck über sein Ministerium Energiespartipps für den Alltag heraus und riet den Deutschen unter anderem, kürzer zu duschen.
Sein Parteifreund Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ging einen Schritt weiter und rief gar zum Duschverzicht auf: "Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung."
Kevin Kühnert und die Bilder im Kopf
Bei Kevin Kühnert kommen derartige Einmischungen ins Privatleben der Menschen nicht gut an. "In der Praxis wissen ärmere Menschen nicht erst seit Putins Krieg, wie man im Alltag spart und wie hart das ist", sagte der SPD-Generalsekretär im Interview mit "T-Online.de". "Deshalb halten wir von der SPD uns auch mit Spartipps an die Bevölkerung zurück." Er finde es "schräg", wenn Menschen mit fünfstelligem Monatseinkommen anderen erklären, wie man spare. "Das wissen die nämlich meist viel besser."
Folgerichtig wollte der SPD-Politiker auch nicht auf die Frage antworten, ob er kürzer Dusche, seit Robert Habeck das angeregt habe. Er kommentiere sein Duschverhalten nicht, so Kühnert. "Die Hinweise von diversen Politikern und Politikerinnen zu diesem Thema haben in meinem Kopf Bilder ausgelöst, die ich gar nicht haben wollte."
Immerhin: So ganz ohne gutes Beispiel wollte er auch nicht vorangehen: Er verriet, dass in der SPD-Parteizentrale gespart werde, wo es geht. "Wir spülen mit gesammeltem Regenwasser, haben Fotovoltaik auf dem Dach und haben die Beleuchtung am Gebäude zurückgefahren."
Verwendete Quelle: "T-Online.de", Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz