KRIMINALITÄT Hamburg hält die Spitze

Otto Schily hat die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2001 vorgestellt. Im bundesweiten Städte-Ranking geht die Goldmedaille an die Hansestadt Hamburg.

Otto Schily hat die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2001 vorgestellt. Im bundesweiten Städte-Ranking geht die Goldmedaille an die Hansestadt Hamburg.

Berlin mit stärkster Zuwachsrate

Hamburg weiterhin auf Platz 1, Berlin legte noch einmal um 15.271 Straftaten zu, und Schwerin rückte um gleich acht Plätze weiter nach vorne in der deutschen Verbrechensstatistik. Das belegen die jüngst vom Bundeskriminalamt in einer Städteübersicht zusammengestellten Kriminalitätsraten für das vergangene Jahr. In dieser Rangliste wird die absolute Zahl der 2001 registrierten Straftaten in die Relation zur Wohnbevölkerung (Fälle pro 100.000 Einwohner) gesetzt. Aufgeführt sind alle Städte mit über 200.000 Einwohnern und die Landeshauptstädte. Die Hauptstadt Berlin wartet diesmal mit dem stärksten Zuwachs an absoluten Fallzahlen auf. Und ist im Bereich der schweren Körperverletzung Spitzenreiter. Gemessen an je 100.000 Einwohnern, lag sie dabei mit 348 Delikten vor Lübeck (333) und Kiel (302).

Autos werden im Osten geklaut

Schlechte Nachrichten auch aus dem Osten: Chemnitz steigerte sein Verbrechensaufkommen um satte 17,3 Prozent auf 12.200 Straftaten je 100.000 Einwohner (Platz 18). Schwerin schaffte es mit einer Steigerung um 8,6 Prozent sogar auf Platz drei in der Statistik. Gleichzeitig wurden hier mit umgerechnet 2.206 Fällen die meisten Ladendiebstähle angezeigt, gefolgt von Magdeburg (2.127) und Erfurt (1.773). In ostdeutschen Städten verschwanden vergleichsweise auch die meisten Autos in der Bundesrepublik. Rostock registrierte 651 gestohlene Wagen pro 100.000 Einwohner, Potsdam und Magdeburg kamen jeweils auf 484 und 363.

Mord im Norden

Beängstigende Zahlen auch aus dem Ruhrgebiet. Noch immer werden Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen mit umgerechnet 28 Fällen am häufigsten in Köln angezeigt. Platz 2 und 3 in der Rangliste belegten wiederum Bremen (26) und München (21). Köln ist inzwischen auch führend beim Wohnungseinbruch: Die Domstadt liegt mit 649 Fällen vor Hamburg (500) und Aachen (498). Die schlimmsten Verbrechen ereigneten sich jedoch am häufigsten im hohen Norden. Auf den vorderen Plätzen bei Mord und Totschlag liegen Bremen (9) und Hamburg (7). Hamburg rangiert mit 78 Versuchen und 35 vollendeten Taten auch im absoluten Vergleich auf Platz zwei. Den dritten Platz teilen sich mit jeweils sechs Fällen pro 100.000 Einwohner die Städte Dortmund, Frankfurt (Main), Halle (Saale) und Karlsruhe.

Hagen ist Deutschlands sicherste Stadt

Die meisten Raubüberfälle zählten, wie im Jahr zuvor, Hamburg (308), Halle (279) und Bremen (257), immerhin mit einem leichten Rückgang. Den konnte auch die Mainmetropole verbuchen. Wie keine andere deutsche Stadt reduzierte sie ihre Gesamtkriminalität um stolze 7.005 Fälle. Sie darf sich somit getrost Absteiger des Jahres nennen, landete diesmal auf Platz 6. Zur Erinnerung: Noch vor drei Jahren galt das Finanzzentrum als die Hauptstadt der Kriminalität. Den Verbrechern mächtig Paroli geboten hat auch Saarbrücken. Mit 9,3 Prozent weniger Straftaten rutschte die saarländische Landeshauptstadt um neun Stellen nach unten auf Rang 27 im Städtevergleich. Schlusslicht und damit die sicherste Stadt Deutschlands ist aber Hagen. Das war sie vor zwei Jahren schon einmal, hatte zwischendurch nur mal für zwölf Monate mit Bielefeld die Plätze getauscht.

Regina Weitz

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