CDU-Chef Armin Laschet hat sich gegen ein Tempolimit von 130 ausgesprochen. "Zentral ist es, die Technologien zu verbessern, anstatt unsinnige Debatten wie die über ein pauschales Tempolimit zu führen", sagte der Unionskanzlerkandidat dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Warum soll ein Elektro-Fahrzeug, das keine CO2-Emissionen verursacht, nicht schneller als 130 fahren dürfen? Das ist unlogisch", sagte Laschet. Im Übrigen liege auch heute schon die durchschnittliche Geschwindigkeit auf Autobahnen bei Tempo 117. Auch im Wahlprogramm lehnt die Union ein generelles Tempolimit von 130 auf Autobahnen ab.
Union stößt mit Nein zu Tempolimit auf Kritik
Laschets Union stößt mit ihrem Nein zu einem Tempolimit von 130 auf Autobahnen jedoch auf Widerstand. "Ein Tempolimit auf Bundesautobahnen wäre eine geeignete und dazu auch kostengünstig und einfach umzusetzende Maßnahme, die Verkehrssicherheit zu erhöhen", sagte der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Walter Eichendorf. Auf diese Weise würden weniger Menschen getötet oder schwer verletzt.
Sicherlich habe ein Tempolimit auf Autobahnen nicht denselben Effekt wie etwa Tempo 80 auf schmalen Landstraßen. "Für uns zählt aber jedes Menschenleben", ergänzte Eichendorf.

Ideologische Scheuklappen
Auch von den Grünen, die in ihrem Wahlprogramm ausdrücklich ein Tempolimit von 130 auf Autobahnen fordern, kam Protest. "Tempo 130 ist überfällig. Wir würden damit nur nachholen, was sich in allen anderen Industrieländern längst bewährt hat", sagte Bundestags-Fraktionschef Anton Hofreiter dem RND. "Tempo 130 schafft Sicherheit auf der Autobahn, erhöht ihre Kapazität, mindert Energieverbrauch, Lärm, Schadstoffe und Klimagasausstoß. Es kommt auch der Elektromobilität entgegen, denn E-Autos werden nicht zum Rasen konzipiert."
Hofreiter warf Laschet ideologische Scheuklappen vor. "Die Gesellschaft ist bei Tempo 130 längst weiter als Armin Laschet", sagte er.