Medienbericht Bundesregierung wies iranischen Diplomaten aus

Die Bundesregierung hat nach einem Bericht des "Spiegel" einen iranischen Diplomaten ausgewiesen. Der Botschafts-Attaché wollte in Deutschland angeblich Komponenten für das umstrittene Atomprogramm beschaffen.

Die Bundesregierung hat nach einem Magazin-Bericht einen iranischen Diplomaten ausgewiesen, der versucht haben soll, in Deutschland Komponenten für die Urananreicherung zu kaufen. Der Konsulats-Attache sei bereits im Juli des Landes verwiesen worden, meldete der "Spiegel" vorab aus seiner neuen Ausgabe. Der Diplomat habe Kontakt zu einem bayerischen Spezialunternehmen aufgenommen, um vermutlich ein Bauteil zur Systemsteuerung zu kaufen, das auch bei der Urananreicherung benötigt wird. Das Auswärtige Amt lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Die Vereinten Nationen haben gegen den Iran Sanktionen verhängt, um die Regierung des Landes zur Aufgabe ihres Atomprogramms zu bewegen. Die Staatengemeinschaft fürchtet, dass die Islamische Republik unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomkraft nach Atomwaffen strebt. Iranische Forscher betreiben seit vergangenem Jahr wieder massiv die Anreicherung von Uran. Atomwaffen in der Hand der islamischen Herrscher in Teheran werden vom Westen als eine unkalkulierbare Bedrohung für die Stabilität der gesamten Nahost-Region betrachtet. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte mehrfach Israel mit der Vernichtung gedroht.

Die Bundesregierung geht dem "Spiegel"-Bericht zufolge davon aus, dass der Iran weiter versuchen wird, sich mit kriegstauglicher Technologie zu versorgen. Das Land bemühe sich "weiterhin intensiv um die Beschaffung von Gütern und Technologie für militärische Anwendungen aller Art aus westlichen Industriestaaten", zitiert das Magazin aus einem aktuellen Warnschreiben.

DPA · Reuters
Reuters/DPA