Nach der Warnung der Bundesregierung vor einem Ende des Monats geplanten Terroranschlag in Deutschland sind in Hamburg am Mittwoch Sicherheitsmaßnahmen an neuralgischen Punkten hochgefahren worden. Die Präsenz von bewaffneten Beamten auf den S- und Fernbahnhöfen der Hansestadt sei "deutlich sichtbar erhöht" worden, sagte Bundespolizeisprecher Rüdiger Carstens auf dapd-Anfrage. Es seien mehr Beamte in schusssicheren Westen und mit Maschinenpistolen unterwegs.
Anliegen der verstärkten Maßnahmen war es Carstens zufolge, Reisenden ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Deshalb seien nicht nur mehr uniformierte Bundespolizisten im Einsatz. Auch Zivilfahnder gingen auf Bahnhöfen und in Zügen verstärkt auf Streife.
Der Bundespolizeisprecher appellierte in diesem Zusammenhang eindringlich an alle Reisenden, umsichtig auf ihr Gepäck zu achten. Sie seien nicht nur zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert, um Sicherheitskräften ungewöhnliche Beobachtungen mitzuteilen. Es sollten zudem auch keine Gepäckstücke unbeaufsichtigt stehengelassen werden. Dies könne Großeinsätze der Polizei auslösen.
Ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde sagte am Mittwoch zur Polizeipräsenz im Stadtgebiet: "Wir sind entspannt." Es gebe bislang keine konkreten Hinweise für Hamburg. Angesichts der Herbsttagung der Innenministerkonferenez von Bund und Ländern am Donnerstag und Freitag sei das Sicherheitsniveau in Hamburg ohnehin "sehr, sehr hoch". Es werde täglich geprüft, welche zusätzlichen Maßnahmen erforderlich seien.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Mittwoch in Berlin gesagt, die Hinweise auf Terroranschläge hätten sich "verstärkt". So gebe es "Hinweise eines ausländischen Partners, nach denen Ende November mutmaßliche Anschlagsvorhaben umgesetzt werden". Es lägen aber auch "eigene Erkenntnisse" über "Bestrebungen islamistischer Gruppen zu Anschlagsplanungen in der Bundesrepublik" vor. De Maizière betonte: "Es gibt Grund zur Sorge, aber keinen Grund zu Hysterie."