Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat die Entsendung deutscher Blauhelmsoldaten nach dem Ende des Irak-Kriegs abgelehnt. Der "Bild am Sonntag" sagte er, es gehe jetzt "um die humanitäre Hilfe, um sauberes Wasser und Nahrungsmittel für die Menschen". Die Bereitstellung von Soldaten sei "nicht die Frage", und "für den Wiederaufbau des Irak sind keine Soldaten gefragt".
Auf die Frage, ob sich Deutschland finanziell am Wiederaufbau beteiligen werde, sagte Struck: "Ich glaube, dass wir uns dieser Aufgabe gar nicht entziehen können. Gerade kleinere Länder hätten kein Verständnis dafür, dass sich ein so wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland verweigert."
Zentrale Rolle der UNO
Struck sagte, er fühle sich durch den Verlauf des Krieges in seiner Ablehnung eines Militärschlags bestätigt. Struck schloss eine militärische Niederlage der Amerikaner im Irak-Krieg aus, sagte aber: Politisch müssen die USA nach Ende des Krieges bereit sein, die internationale Verantwortung der UNO anzuerkennen". Bei der politischen Neugestaltung des Irak müssten die Vereinten Nationen eine tragende Rolle spielen: "Die UNO ist das einzige von allen Nationen anerkannte Gremium, das eine Gesamtverantwortung für unseren Planeten hat."