Die Landtagswahl in Niedersachsen hat laut dem vorläufigen Endergebnis die SPD gewonnen. Demnach holten die Sozialdemokraten gut 33 Prozent. Die CDU enttäuscht und Landeschef Althusmann tritt zurück. Die Entwicklungen der Wahlnacht in der stern-Liveblog-Nachlese.
Es war die vierte und letzten Landtagswahl in diesem Jahr – und sie war wie kaum eine Wahl in einem Bundesland zuvor von Bundesthemen überlagert. Ministerpräsident Stephan Weil und seine SPD haben es geschafft, gegen den Gegenwind für die Ampel-Koalition in Niedersachsen einen Wahlsieg hinzulegen.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die SPD mit Ministerpräsident Stephan Weil gewinnt die Wahl trotz Verlusten
- SPD strebt mit den Grünen eine Regierungskoalition an
- Die CDU enttäuscht, Spitzenkandidat Althusmann tritt zurück
- Die FDP verpasst den Einzug in den Landtag
- Die Liberalen kündigen an, in der Berliner Koalition das eigene Profil zu schärfen
- Die AfD legt erstmals seit drei Jahren bei einer Wahl zu
- Die Wahlbeteiligung sinkt auf gut 60 Prozent
Die Entwicklungen des Wahlabends in der stern-Liveblog-Nachlese:
Dieter Hoss
Und damit beenden wir unseren Liveblog zur Landtagswahl in Niedersachsen, liebe Leser und Leserinnen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird weiter regieren können – voraussichtlich in einem rot-grünen Bündnis. Die Sitzmehrheit ist stabil. Die Liberalen verpassen den Einzug in den Landtag in Hannover. Das wird nach den Äußerungen vom Abend die Ampel-Koalition in Berlin ordentlich durchschütteln. Jedenfalls machen die enttäuschten Liberalen den Eindruck, dass sie dazu entschlossen. Wie immer wird das alles am Montag danach in den Parteigremien diskutiert. Sicherlich auch, wieso die AfD so zulegen und ein zweistelliges Ergebnis erzielen konnte. Auch über die Nachwehen halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden. Zunächst aber wünschen wir Ihnen eine gute Nacht!
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Dieter Hoss
Nach Auszählung aller Wahlkreise und Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses im Internet kommen die Sozialdemokraten mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Stephan Weil auf 33,4 Prozent der Stimmen. Die CDU erreicht mit 28,1 Prozent den zweiten Platz. Danach folgen die Grünen mit 14,5 Prozent und die AfD mit 10,9 Prozent. Sowohl die FDP mit 4,7 Prozent als auch die Linke mit 2,7 Prozent verpassen den Einzug ins Landesparlament in Hannover.
Im Landtag von Hannover werden damit vier Parteien vertreten sein: Die SPD (57 Sitze), die CDU (47 Sitze), die Grünen (24 Sitze) und die AfD (18 Sitze). Die Sitzverteilung ist so nicht von der Landeswahlleiterin bestätigt.
Im Landtag von Hannover werden damit vier Parteien vertreten sein: Die SPD (57 Sitze), die CDU (47 Sitze), die Grünen (24 Sitze) und die AfD (18 Sitze). Die Sitzverteilung ist so nicht von der Landeswahlleiterin bestätigt.
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Dieter Hoss
Nun ist es auch amtlich, zumindest vorläufig: Die SPD hat die Landtagswahl in Niedersachsen klar gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident Stephan Weil wurde erneut stärkste Kraft vor der zweitplatzierten CDU, wie aus dem im Internet veröffentlichten vorläufigen Ergebnis hervorgeht. Die FDP verpasst den Einzug ins Landesparlament knapp.
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Dieter Hoss
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gelang dasselbe Kunststück: Er verteidigte sein Direktmandat im Wahlkreis Hannover-Buchholz. Der 63-Jährige setzt sich mit 44,2 Prozent gegen seinen CDU-Konkurrenten Felix Semper durch, wie die Wahlleitung mitteilt.
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Dieter Hoss
Immerhin ein Sieg: CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann hat sein Direktmandat im Wahlkreis Seevetal verteidigt. Der 55-Jährige setzte sich mit 38 Prozent gegen seine SPD-Konkurrentin Sabine Schulz-Rakowski durch, wie die Wahlleitung mitteilt. im Landtag ist der bisherige Vize-Ministerpräsident also wieder vertreten – obwohl er den CDU-Landesvorsitz ja abgeben will.
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Dieter Hoss
Übrigens gingen 69 Wahlkreise an die SPD, die CDU konnte 16 Wahlkreise für sich verbuchen.
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Dieter Hoss
Interessantes Detail-Ergebnis: Die grüne Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg hat den Wahlkreis Hannover-Mitte für sich entschieden und ein Direktmandat für die Grünen gewonnen. 35,5 Prozent der Erst- und 32,6 Prozent der Zweitstimmen gingen an die 36-Jährige. Das zweite grüne Direktmandat gewann Marie-Christine Kollenrott in Göttingen-Stadt,
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Dieter Hoss
Grünen-Politiker Jürgen Trittin schrieb dafür CDU-Chef Merz das Erstarken der AfD zu. Die "Alternative" könne sich bei Merz bedanken, so der frühere Bundesumweltminister früher am Abend. "Seine Tiraden gegen die Aufnahme von russischen Kriegsdienstverweigerern, sein Reden über Ukrainerinnen vor allen Dingen als Sozialtouristen haben nur den einen Effekt gehabt", meint Trittin: "Es hat nicht den Parteien der demokratischen, rechten Mitte geholfen, sondern den Antidemokraten der AfD. Dann sind die Leute zum Original gelaufen. Und vielleicht lernt man da mal draus auf Seiten der CDU. Man soll mit solchen Themen nicht die Rechten stark machen."
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Dieter Hoss
Von CDU-Chef Friedrich Merz war zur Wahlniederlage seiner Partei in Niedersachsen an diesem Abend nichts zu hören. Stattdessen äußerte sich sein Stellvertreter Carsten Linnemann. Und der sieht keine Fehler von Merz in diesem Landtagswahlkampf. "Wenn Friedrich Merz sich nicht so eingesetzt hätte, meine Meinung, wäre das Ergebnis schlechter gewesen", so Linnemann. In Krisenzeiten wählten die Menschen diejenigen, die gerade an der Macht seien. "Diesen Amtsbonus hat Herr Weil volle Pulle ausgespielt, deswegen Glückwunsch." Die CDU sei nach ihrer Niederlage bei der Bundestagswahl 2021 noch nicht am Ziel, sagte Linnemann mit Blick auf die Bundespartei. "Wir müssen schnell auf 30 Prozent kommen, das dauert noch ein wenig."
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Dieter Hoss
Dass es die FDP nicht wieder in den niedersächsischen Landtag schafft, das scheint nun sicher zu sein. Laut den jüngsten Hochrechnungen sacken die Liberalen noch einmal ab auf jetzt 4,7. Der Trend wirkt eindeutig. Die meisten Wahlkreise sind laut Landeswahlleiterin ja bereits ausgezählt
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Dieter Hoss
Der Wahlabend geht auf die Zielgerade. Der Blick geht in Richtung Landeswahlleitung. Wann liegt das vorläufige Endergebnis vor?
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Dieter Hoss
Mein Kollege Jan Rosenkranz kommentiert den Wahlausgang in Niedersachsen:
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Dieter Hoss
Nochmal der Blick über Niedersachsen hinaus auf die brisante Wahl in Cottbus. Dort liegt das Ergebnis nun vor und SPD-Kandidat Tobias Schick hat sich bei der Oberbürgermeisterwahl klar gegen AfD-Bewerber Lars Schieske durchgesetzt. Der 41-jährige Schick hat bei der Stichwahl 68,6 Prozent der Stimmen erhalten, Schieske bekam 31,4 Prozent. Die Wahl war mit Spannung erwartet worden, weil es auch um die Frage ging, ob die AfD erstmals in Deutschland einen Oberbürgermeister stellt oder nicht. Schick lag schon im ersten Wahlgang vorn. Danach sagten CDU, Grüne, Linke und FDP dem SPD-Mann zur Stichwahl ihre Unterstützung zu.
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Dieter Hoss
Je später die Hochrechnung, umso schlechter für die Liberalen. Sie stehen jetzt bei nur noch 4,8 Prozent. Bei den Kollegen von der ARD/Infratest-Dimap sieht es ganz genauso aus.
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Dieter Hoss
Dazu lässt sich ergänzen: Die FDP hat Stimmen an alle anderen Parteien verloren - vor allem aber an die AfD. Auch das sollte wohl zu denken geben. Der ARD-Analyse zur Wählerwanderung zufolge entschieden sich 40.000 frühere FDP-Wählerinnen und -Wähler am Sonntag für die AfD. An die CDU verloren die niedersächsischen Liberalen 25.000 Stimmen, 15.000 frühere FDP-Wählerinnen und -Wähler gingen diesmal nicht zur Wahl.
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DPA · AFP
dho / cl