Die Familie des ermordeten Potsdamer Jungen Elias ist wütend über den örtlichen Pegida-Ableger. Die fremdenfeindliche Bewegung hatte Berichten zufolge bei einer Kundgebung in Elias' Heimatstadtteil am Mittwochabend ein Lied mit dem Titel "Wir hassen Kinderschänder" gesungen. Die Familie wertet das als Instrumentalisierung des Mordes an dem Sechsjährigen. Die Demonstration fand im Stadtteil Schlaatz statt, wo Elias im Juli vergangenen Jahres entführt worden war.
Auf der Facebook-Seite zum Gedenken an den Jungen schrieb eine Freundin der Familie, es mache sie sprachlos, "den Mord von Elias zu nutzen, um diesen faschistischen Mist abzuziehen". Die Familie spreche sich ausdrücklich gegen Fremdenfeindlichkeit aus. Die "Märkische Allgemeine Zeitung" berichtete am Freitag darüber.
Auch Flüchtlingsjunge getötet
Der Zeitung zufolge sei die Freundin der Familie "geschockt" gewesen, als sie erfuhr, dass das Lied auf der Demonstration gespielt wurde. "Wir wehren uns ausdrücklich gegen eine politische Instrumentalisierung von Elias. Diese Geschichte hat überhaupt nichts mit Einwanderern, Flüchtlingspolitik oder dem Islam zu tun, ganz im Gegenteil. Der Täter ist Deutscher, eines der Opfer hingegen nicht.“
Ende Oktober hatte ein 32-jähriger Brandenburger zugegeben, sowohl Elias als auch den Berliner Flüchtlingsjungen Mohamed (4) entführt und getötet zu haben. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.