"Ich stehe seit Tagen in Kontakt mit der Polizei und dem Staatsschutz", sagt Sarah Rambatz der "Hamburger Morgenpost". "Meine Familie und ich erhalten Morddrohungen. Ich werde als Staatsfeindin diffamiert, Vergewaltigung wird mir angedroht, ich bin völlig fertig", so die Bundessprecherin der Linksjugend weiter.
Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl hat die 24-Jährige mit einem Facebook-Posting für Aufregung gesorgt. In einer nicht öffentlichen Gruppe ("Deutsch mich nicht voll") suchte die junge Politikerin nach "antideutschen Filmempfehlungen" und "grundsätzlich alles, wo Deutsche sterben". Der Beitrag wurde mittlerweile gelöscht, die Kritik hält an.
Die Linke kritisiert Sarah Rambatz scharf
Die Partei übt Kritik an Rambatz' Äußerungen. Spitzenkandidat Fabio De Masi sagt dem "NDR", er bekäme "das kalte Kotzen". Der Hamburger Landesverband der Linken distanziert sich ebenfalls von Rambatz: "Wir missbilligen die Äußerungen. So ein Gedankengut hat in der Linken nichts verloren", so der Hamburger Pressesprecher der Linken, Martin Wittmaack, zum "Hamburger Abendblatt". Man habe deshalb das Gespräch gesucht und sich "darauf geneigt, dass Sarah Rambatz im Falle einer Wahl auf das Mandat verzichten wird und ab sofort auch keinen Wahlkampf mehr führt."
Rambatz steht auf der Landesliste der Linken in Hamburg auf dem fünften Platz, große Chancen auf einen Einzug in den Bundestag hatte sie damit ohnehin nicht. Als Konsequenz verzichtet sie dennoch auf ihren Listenplatz und werde das Bundestagsmandat im Falle einer Wahl nicht annehmen, wie sie in einer Stellungnahme auf Facebook schreibt.
Zwar habe es sich um einen "satirisch überspitzten Facebook-Post" gehandelt, so Rambatz, doch "sicherlich war es eine dumme, unbedachte Aktion, die mir in dieser Form kein zweites Mal passieren wird." Ihre Wortwahl habe die Überspitzung zwar deutlich gemacht, "unabhängig davon akzeptiere ich aber, dass die Lesart bei vielen Menschen eine andere ist". Ihre Konsequenz aus ihrem Verhalten "ist die, dass ich mir eingestehe einen Fehler gemacht zu haben und mich aus dem Wahlkampf zurückziehe."