Rund drei Wochen nach der Katastrophe auf der Love-Parade in Duisburg mit 21 Toten und über 500 Verletzten hat Oberbürgermeister Adolf Sauerland erneut seinen sofortigen Rücktritt abgelehnt. Erst müssten in der Verwaltung, der Genehmigungsbehörde, die Ursachen, die zu dem Unglück geführt hätten, aufgeklärt werden, sagte Sauerland am Sonntag im Interview des WDR-Fernsehens. "Wer soll das tun, der nicht beteiligt ist"? Es gebe viele Fragen, die ihn bedrückten. Erst wenn er die Antworten habe, wolle er entscheiden, ob und wie er sein Amt weiter ausführen könne.
"Jeden Morgen, wenn ich wach werde, wünsche ich mir, dass alles das, was wir erlebt haben, nur ein böser Traum ist, aber es ist Realität", sagte der CDU-Politiker. An die Angehörigen der Opfer gewandt drückte er sein bedauern aus." Es tut mir, es tut uns, unendlich leid".
Fehler seiner Behörde räumte er indes nicht ein. "Im Nachgang ist man immer schlauer". Das Sicherheitskonzept sei "im Dialog aller" entstanden. Die Stadt habe ihre Anforderungen durchgesetzt und zuvor auch externen Sachverstand hinzugezogen wie etwa von Gutachter Michael Schreckenberg.
Am 24. Juli waren bei einer Massenpanik 21 Menschen getötet und über 500 verletzt worden. In der Kritik stehen die Stadt Duisburg mit Oberbürgermeister Sauerland und der Veranstalter Rainer Schaller mit seiner Firma Lopavent. Sauerland wird vorgeworfen, Sicherheitsbedenken gegen die Techno-Party ignoriert zu haben. Schaller soll sein eigenes Sicherheitskonzept nicht erfüllt haben. Schaller wie auch Sauerland beschuldigen dagegen die Polizei, Fehler im Einsatz gemacht zu haben.