Union und Grüne haben am Dienstag ihr Sondierungsgespräch gestartet, um Möglichkeiten für eine Regierungszusammenarbeit auszuloten. Beide Seiten betonten bei der anschließenden Pressekonferenz, dass das Gespräch sehr konstruktiv und sachlich verlaufen sei. "Es waren gute Gespräche", sagte CDU-Chef Armin Laschet und räumte gleichzeitig ein: "Dabei wurden auch Gegensätze offengelegt." Diese seien aber überwindbar. Die Vorsitzenden von CDU und CSU haben zudem die Hoffnung auf eine Fortsetzung geäußert.
Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock betonte, beide Parteien stünden bei der ökologischen Transformation und der Modernisierung Deutschlands beieinander. Nach dem Abschluss einer ersten Reihe von Sondierungsgesprächen hat die Grünen-Spitze nun interne Beratungen angekündigt, wie es weitergehen soll. Die Grünen und auch die FDP würden nun sicherlich die Gespräche insgesamt in ihren Gremien bewerten, sagte Grünen-Chef Robert Habeck am Dienstag nach dem Sondierungsgespräch von Union und Grünen in Berlin.
Parteien streben zügige Dreier-Gespräche an
Das Treffen bildet den Abschluss der ersten bilateralen Gesprächsrunden zwischen den Parteien, die für eine Regierungsbildung in Frage kommen. Die Grünen nahmen mit ihrem zehnköpfigen Verhandlungsteam daran teil, die CDU war ebenfalls mit zehn und die CSU mit fünf Unterhändlern vertreten.
Zuvor hatte es bereits in verschiedenen anderen Konstellationen Zweiergespräche zwischen Union, SPD, Grünen und FDP gegeben. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will nach den getrennten Sondierungen baldige Dreiergespräche mit Grünen und FDP führen. Auch die Grünen streben den raschen Start von Dreier-Sondierungen an. Trotz ihrer Präferenz für eine Ampel-Koalition mit SPD und FDP schließen sie auch ein Jamaika-Bündnis unter der Führung der Union nicht aus.
Im Vorfeld des Treffens am Dienstag zeigten sich die Grünen irritiert darüber, dass angebliche Inhalte aus dem schwarz-gelben Sondierungsgespräch am Sonntag nach außen gedrungen waren, obwohl Diskretion vereinbart worden war. Zuvor hatte deshalb auch die FDP scharfe Kritik an der Unionsseite geübt.