Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck soll laut "Saarbrücker Zeitung" bei einer Wahlniederlage der SPD Parteichef Franz Müntefering beerben. Führende SPD-Politiker gingen davon aus, dass die Wahl im Herbst "nicht mehr gewinnbar" sei, was das politische Aus für Müntefering und Bundeskanzler Gerhard Schröder bedeute, schreibt die Zeitung. Müntefering könne einen Neustart der SPD nicht glaubwürdig vertreten, deswegen würden bereits die Weichen für seine Nachfolge gestellt. Dafür komme "nur Kurt Beck in Betracht", zitiert die Zeitung ein führendes SPD-Mitglied.
"Konsequenzen ziehen"
In Mitgliederkreisen heiße es übereinstimmend, dass sich die SPD sich in einem "jämmerlichen Zustand" befinde, schreibt die Zeitung. Da dies nicht nur von Schröder, sondern ebenso von seinem engsten Mitstreiter Müntefering zu verantworten sei, müsse "auch der die Konsequenzen ziehen". Beck ist stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD.
Im Vorstand der SPD sei man zu der Überzeugung gelangt, dass "das Spiel gelaufen" sei, schreibt die Zeitung. Mitglieder des Partei- und des Fraktionsvorstands hätten betont, es gehe jetzt nur noch darum, sich "ordentlich aus der Regierungsverantwortung zu verabschieden". Dabei müsse man darauf achten, dass die Startbedingungen für den notwendigen Neuanfang der SPD nicht zu schlecht würden. In der SPD-Spitze gehe man davon aus, dass ein Linksbündnis von PDS und WASG in den Bundestag einziehen wird.