SPD-Parteitag Gerhard Schröder als Parteivorsitzender bestätigt

Bundeskanzler Gerhard Schröder ist mit einem klaren Ergebnis als SPD-Vorsitzender bestätigt worden. Auf dem SPD-Bundesparteitag erhielt Schröder 80,83 Prozent der Stimmen.

Die SPD hat Bundeskanzler Gerhard Schröder für weitere zwei Jahre zum Parteivorsitzenden gewählt. 80,83 Prozent der Delegierten stimmte am Montag auf dem Bundesparteitag in Bochum für Schröder. Damit lag er deutlich unter dem Ergebnis der letzten Wahl im November 2001, bei der er 88,58 Prozent der Delegiertenstimmen erhielt.

Schröder bedankte sich bei den Delegierten für die Wiederwahl. "Ich nehme die Wahl sehr gerne an", sagte er. Er sprach von einem "ehrlichen" Ergebnis, das "der Würde unserer Partei gerecht wird".

Minutenlange Standing Ovations

Vor der Wahl hatte Schröder auf dem Parteitag eindringlich um Unterstützung für seine Reformagenda geworben. Die Erneuerung Deutschlands brauche "den Mut zur Wahrheit und den Willen zum Wandel", sagte er in einer mehr als einstündigen Grundsatzrede. Die SPD dürfe ihre Kraft nicht verschwenden, um sich selbst zu bekriegen, sondern müsse sie für die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner nutzen. "Von diesem Parteitag muss und wird die Botschaft ausgehen, dass wir es gemeinsam und geschlossen tun." Die Delegierten reagierten mit minutenlangen Standing Ovations auf die Rede.

Schröder wurde bereits zum vierten Mal an die Spitze der SPD gewählt. Im April 1999 kam er mit 75,98 Prozent auf das zweitschlechteste Ergebnis eines Parteivorsitzenden seit dem Krieg. Oskar Lafontaine war kurz zuvor als Finanzminister aus der Bundesregierung ausgeschieden und hatte den SPD-Vorsitz niedergelegt. Bei den beiden darauf folgenden Wahlen legte Schröder zu. Im Dezember 1999 erhielt er in Berlin 86,3 Prozent der Delegiertenstimmen, 2001 in Nürnberg kam er auf 88,58 Prozent.