Entgegen seinen bisherigen Behauptungen habe Jäger häufiger Kontakt zu dem Krefelder Anwalt gehabt, der illegale Parteispenden für die SPD organisiert haben soll, berichtete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) am Mittwoch. Die Zeitung beruft sich auf einen Bericht, den Kollegen des - inzwischen geschassten - Anwalts für die Staatsanwaltschaft verfasst haben. Darin sei auch von dubiosen Kuvert-Übergaben an den SPD-Minister die Rede.
Der Politiker will sich nun juristisch wehren. "Die veröffentlichten Darstellungen sind eine ausgemachte Räuberpistole", erklärte Jäger, der Chef der Duisburger SPD ist. "Ich setze mich dagegen juristisch zur Wehr." Die Opposition forderte "lückenlose Aufklärung".
Jäger steht seit Wochen wegen der Spendenaffäre der Duisburger SPD unter Beschuss. Der Minister ist auch Chef der SPD in seiner Heimatstadt Duisburg und zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützigen Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB). Die CDU-Opposition vermutet, dass Jäger dem Anwalt Aufträge zugeschanzt hatte, um der SPD damit zu Dankeschön-Spenden zu verhelfen. Der Minister hat das mehrfach bestritten. Aus der Anwaltskanzlei waren 9000 Euro an die Duisburger SPD geflossen, nachdem Jäger den Anwalt an die GfB empfohlen hatte.
Nun schreibt die WAZ, Jäger habe sich öfter als bisher eingeräumt mit dem Anwalt getroffen. Auch habe ein Kanzlei-Bote dreimal zwischen Juli und Ende 2008 Kuverts an die SPD oder Jäger persönlich übergeben. Einmal händigte er den Umschlag mit dem Vermerk "persönlich/vertraulich" am Empfang der Düsseldorfer SPD-Landesgeschäftsstelle aus. Zweimal soll der Bote die Kuverts - Inhalt unbekannt - an Jäger persönlich übergeben haben.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt schon seit längerem gegen den Krefelder Anwalt wegen Betrugs- und Untreueverdachts. Der Mann hatte die Kanzlei 2009 verlassen müssen.