Steinmeiers Wählergunst steigt Streit um Sarrazin beschert der SPD schlechte Umfrage-Ergebnisse

Der Sarrazin-Streit innerhalb der SPD bescherte der Partei das schlechteste Umfrage-Ergebnis seit Mitte Mai. Die Grünen dagegen legen weiter zu.

Die parteiinterne Diskussion um Thilo Sarrazin lässt offenbar die SPD in der Wählergunst fallen. Die Sozialdemokraten verloren in einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" und den Sender RTL zwei Prozentpunkte. Mit 25 Prozent erreichten sie ihren schlechtesten Wert seit Mitte Mai. Die Grünen profitierten von den Verlusten der SPD: Sie verbesserten sich um zwei Punkte und erzielten mit 21 Prozent ein neues Allzeithoch. Damit trennten sie nur noch vier Punkte von der SPD. Die Linke steigerte sich um einen Punkt auf zehn Prozent.

Wenig Veränderungen gab es im Regierungslager: Die Union erreichte wie in der Vorwoche 31 Prozent. Die FDP verlor einen Punkt und kam auf fünf Prozent. Gemeinsam lag damit das "linke Lager" aus SPD, Grünen und Linkspartei mit 56 Prozent 20 Punkte vor Union und FDP.

Erneut im Ansehen der Bevölkerung gestiegen ist SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Wenn die Deutschen ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich der Umfrage zufolge 33 Prozent für Steinmeier entscheiden, ein Punkt mehr als in der Vorwoche. Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) erreichte 39 Prozent. Vor die Alternative gestellt, ob sie SPD-Chef Sigmar Gabriel oder Merkel bevorzugen würden, nannten nur 24 Prozent Gabriel. Hier sprachen sich 48 Prozent für die Kanzlerin aus.

Das Forsa-Institut befragte vergangene Woche 2503 Bundesbürger.

AFP
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