Bund Deutscher Kriminalbeamter

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Gedenken in Magdeburg

Kriminalbeamte mahnen nach Anschlag in Magdeburg zu Zurückhaltung

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg zur Zurückhaltung gemahnt und vor Schuldzuweisungen gewarnt. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um voreilige Schlüsse zu ziehen oder gar politische Forderungen zu formulieren", erklärte Verbandschef Dirk Peglow am Montag. Viel wichtiger sei es, dass die laufenden Ermittlungen "gründlich und ohne Druck von außen" ablaufen könnten.
Video: Teillegalisierung von Cannabis: Kritik vom Bund Deutscher Kriminalbeamter

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STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-TON Dirk Peglow, Bundesvorsitzender Bund Deutscher Kriminalbeamter: " Es ist im Prinzip auf 180 Seiten ein Regelungsmonster, das im Grunde genommen so viele Verordnungen und Gesetze tangiert, verändern möchte. Ich habe aber erhebliche Zweifel, dass wir bei der Umsetzung des Gesetzentwurfes, insbesondere bei der Überprüfung oder Überwachung in der Praxis mit dem zur Verfügung stehenden Personal hier überhaupt unserer Kontrollfunktion nachkommen. Wenn ich unsere sage, meine ich ausdrücklich nicht nur die Polizei. Ich sehe hier auch in erster Linie Gewerbeaufsichtsämter, Ordnungsbehörden der Kommunen. Also hier sind wir mit ganz vielen verschiedenen Behörden in der Kontrollfunktion, wenn wir sie denn ausüben wollen. Und der Gesetzentwurf bietet jede Menge, jede Menge Verpflichtungen, die zu kontrollieren sind. (Weißblitz) Also die Bundesregierung ist weit davon abgekommen, was irgendwann mal der Plan war, was auch im Koalitionsvertrag stand und steht, dass wir Abgabestellen einrichten wollen mit einer Lieferkette, mit einer Überwachung von der Herstellung bis zur Abgabe an die Konsumierenden. Jetzt geben wir das in Vereine, wo Menschen eben dann einen Mitgliedsbeitrag zahlen, und der ist so gestaffelt, dass sie im Prinzip mehr Mitgliedsbeiträge zahlen, wenn sie mehr Marihuana haben wollen bis zu einer maximalen Menge von 50 Gramm im Monat, sofern man mehr als 21 Jahre ist. Also auch hier das sind Regelungscharakter, der aus meiner Sicht völlig, völlig abwegig ist und auch, wie gesagt nochmal, das ist mir sehr wichtig, in der Praxis kaum zu überwachen sein wird. (Weißblitz) Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt illegale Händlerinnen und Händler plötzlich sich ein anderes Geschäftsmodell einfallen lassen, indem sie vielleicht Bienenhonig züchten oder irgendwas anderes machen, Schafe. Das glaube ich nicht. Der Schwarzmarkt wird durch dieses Gesetz nicht eingedämmt werden, dass jedenfalls unsere Prognose."