Besuch in Kiew "Auf unserem Land ruhen viele Hoffnungen": Friedrich Merz schildert Eindrücke aus der Ukraine

Ein größerer weißer Mann in blauer Windjacke schüttelt die Hand eines kleineren weißen Mannes in olivgrünem T-Shirt
Der deutsche Oppositionsführer Friedrich Merz (r.) schüttelt in Kiew die Hand des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
© Niels Starnick für BILD / DPA
Sehen Sie im Video: CDU-Chef Friedrich Merz gibt nach Treffen mit Vitali Klitschko Statement ab.




CDU-Parteichef Friedrich Merz sagt nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew am 3. Mai 2022: "Ich bin dankbar, dass ich heute im Laufe des Tages Gelegenheit hatte, mit den Repräsentanten dieses Landes zu sprechen. Mit dem Parlamentspräsidenten, der mich eingeladen hat, aber auch mit dem Ministerpräsidenten und mit dem Staatspräsidenten und zum Schluss mit dem Bürgermeister dieser Stadt. Ich fühle mich in der Entscheidung, die wir in der letzten Woche im Deutschen Bundestag getroffen haben, sehr bestätigt, dass wir diesem Land helfen. Ich habe große Dankbarkeit erfahren heute für die Initiative der CDU/CSU Fraktion und dann auch den gemeinsamen Beschluss im Deutschen Bundestag, den wir am letzten Donnerstag getroffen haben, mit den Fraktionen der Regierung zusammen, dass wir diesem Land eben auch weiter mit Waffen zur Seite stehen. Es ist eine schreckliche Lage, aber es ist doch keine einfache Entscheidung für uns. Nur ich stehe noch mehr als letzte Woche auch im Angesicht dieses schrecklichen Krieges dazu, dass wir eine solche Entscheidung getroffen haben. Das war richtig, und wir müssen diesem Land weiter helfen. Und der Bundeskanzler hat recht mit seinem Wort, dass hier nicht nur das Territorium der Ukraine geschützt wird. Das alleine wäre noch Grund genug, es zu tun. Aber wir schützen und verteidigen ja auch unsere Demokratie, unsere Freiheit, so wie wir leben, auch in Deutschland. Und insofern fühlen wir uns hier mit diesem Land sehr verbunden, auch auch emotional sehr verbunden mit den Menschen und mit dem Land. Wir haben ein sehr ausführliches, sehr langes Gespräch geführt, deutlich über eine Stunde. Ich habe verabredet mit ihm, dass ich die Details dieses Gespräches zunächst einmal dem Bundeskanzler wiedergebe, bevor ich das öffentlich sage, bitte einfach um Verständnis, dass ich mich an die Verabredung auch halten möchte. Ich werde nach meiner Rückkehr den Bundeskanzler auch über dieses Gespräch ausführlich informieren. Er verbindet das mit viel Hoffnungen, dass wir ihm helfen und dass wir auch bei dieser Hilfe bleiben. So viel kann ich sagen. Und es war atmosphärisch ein ausgesprochen gutes Gespräch. Auf diesem Land. Auf unserem Land ruhen viele Hoffnungen, und das wird einem dann bei diesen Gesprächen noch einmal deutlich. Deutschland muss eine starke Rolle, eine Führungsrolle in dieser Europäischen Union übernehmen. Und das ist mir heute noch mal so eindrücklich klar geworden, auch in allen Gesprächen, die ich hier geführt habe. Übrigens auch mit Oppositionspolitikern."
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat CDU-Chef Merz auch ein unerwartetes Gespräch mit Präsident Selenskyj geführt. Über die Inhalte will er aber zunächst mit Kanzler Scholz reden. Aber eine Einschätzung zur Lage gab er dennoch ab.