Umzugspläne 1.500 BND-Mitarbeiter bleiben in Pullach

Der Umzug des Bundesnachrichtendienstes von Pullach nach Berlin wird doch kleiner ausfallen als geplant. 1.500 Mitarbeiter bleiben in Bayern. CSU-Chef Stoiber begrüßte den Kompromiss.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) wird auch künftig 1.500 seiner 6.000 Mitarbeiter in Pullach bei München behalten. Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber und CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer begrüßten am Dienstagabend in Berlin einen entsprechenden Kompromissvorschlag des für die Geheimdienste zuständigen Kanzleramtsministers Thomas de Maizière (CDU).

Nach dem Beschluss der früheren rot-grünen Regierung wären beim geplanten Umzug des Geheimdienstes nach Berlin lediglich 750 BND-Mitarbeiter in Pullach geblieben. Bereits jetzt sind rund 1.400 Mitarbeiter in Berlin. Für einen Teilumzug in kleinerem Umfang hatte sich Stoiber stark gemacht. Er und Ramsauer erklärten, de Maizières Kompromiss wahre die bayerischen Interessen am bisherigen Standort.

Pullach soll starkes Standbein des BND bleiben

Die CSU hatte unter anderem zu hohe Umzugskosten kritisiert. Gegen den 2003 beschlossenen BND-Umzug hatten sich auch Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) und zahlreiche BND-Mitarbeiter ausgesprochen. Der Berliner Senat forderte ein Festhalten an den ursprünglichen Umzugsplänen. Am Dienstagabend sollte das zuständige Vertrauensleutegremium des Haushaltsausschusses tagen. Dort werden Etatfragen der Geheimdienste beraten.

Entgegen den Planungen solle die bisherige Geheimdienst-Zentrale in Pullach bei München nun nicht geschlossen werden, erklärten Stoiber und Ramsauer. Stattdessen solle Pullach "mit dem neuen Technischen Aufklärungszentrum ein starkes Standbein des Bundesnachrichtendienstes" behalten. In Berlin solle der BND nicht auf drei Standorte verteilt, sondern auf einen Standort konzentriert werden. Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" sieht das Konzept de Maizières vor, dass nur die BND-Mitarbeiter in die Hauptstadt umziehen sollen, die direkt zur Abwehr und Bekämpfung terroristischer Bedrohungen nötig sind.

DPA