Frank Bsirske bleibt für weitere vier Jahre Verdi-Chef. Die Delegierten des Verdi-Bundeskongress bestätigten den 59-Jährigen am Montag in Leipzig klar mit 94,7 Prozent der Stimmen im Amt. Bsirske führt die 2,1 Millionen Mitglieder zählende Dienstleistungsgewerkschaft seit ihrer Gründung 2001.
Bsirske sprach von einem "klaren Signal" für die Geschlossenheit der Gewerkschaft. Vor seiner Kandidatur hatte sich Bsirske zurückhaltend zu Forderungen nach einer umfassenden Reform der Verdi-Leitungsstrukturen geäußert. "Wir kennen das aus den Betrieben - der Begriff der Verschlankung ist kein Selbstzweck." Die Größe des Verdi-Vorstandes von insgesamt 14 Mitgliedern sei nötig, um auf die unterschiedlichen Sparteninteressen der 13 Fachbereiche einzugehen.
Verdi-Tagung geht in die nächste Runde
Verdi ist eine Multi-Branchengewerkschaft, die Beschäftigte aus über 1000 Berufen organisiert - von der Krankenschwester oder Verkäuferin bis hin zu Journalisten und Hochschuldozenten.
Bei der Wahl 2007 hatte Bsirske 94,3 Prozent erhalten. 2003 waren es 92,6. Bei der Verdi-Gründungsversammlung 2011 war Bsirske auf 95,6 Prozent gekommen.
Unter dem Motto "Vereint für Gerechtigkeit" beraten die Delegierten noch bis zum kommenden Samstag auf dem Leipziger Kongress über die Politik der Gewerkschaft in den nächsten vier Jahren. Schwerpunkte sind unter anderem die Arbeitsbedingungen bei den Kirchen, die Finanzkrise und die Wachstumspotenziale im Dienstleistungsbereich.