Vertreibungs-Stiftung Steinbach deutet Verzicht an

Eine der strittigsten Personalfragen der vergangenen Monate steht kurz vor der Lösung: Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach hat in einem Interview ihren Verzicht auf einen Sitz in dem neuen Stiftungsrat Vertreibung angedeutet.

Die Vetriebenen-Präsidentin Erika Steinbach ist unter bestimmten Umständen zu einem Verzicht auf einen Sitz in der Vertreibungsstiftung bereit. "Wir gehen einen Schritt, um diesen gordischen Knoten aufzulösen", sagte Steinbach der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Sie verlangte im Gegenzug mehr Sitze für den Bund der Vertriebenen (BdV) im Stiftungsrat. Drei Sitze für 15 Millionen Vertriebene seien "arg wenig". Noch am Abend will Steinbach eine Erklärung abgeben.

Ihr Verband fordert laut "FAZ" außerdem, dass künftig "politische Bevormundung" bei der Benennung des Stiftungsrates ausgeschlossen sein müsse. Das habe das Präsidium des BdV einstimmig beschlossen. In dem Beschluss werde ein "Weg der Vernunft" gefordert, "um so der unwürdigen Diskussion ein Ende zu bereiten". Bisher stellt der Bund der Vertriebenen drei von dreizehn Mitgliedern im Rat der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" . Einer dieser drei Plätze ist bisher nicht besetzt, da sich Außenminister Guido Westerwelle (FDP) mit Hinweis auf die Bedenken gegen Steinbach in Polen weigert, die BdV-Präsidentin in den Stiftungsrat zu entsenden. Das letzte Wort in der Personalie liegt bei der Bundesregierung.

AFP
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