
Im Gegensatz zu seinem Kabinettskollegen Özdemir führt Christian Lindner tatsächlich einen Dienstgrad: Major der Reserve. Im Hauptberuf ist der FDP-Parteivorsitzende jedoch Bundesfinanzminister, was den Besuch im "Camp Castor" im westafrikanischen Mali doch einigermaßen außergewöhnlich machte – eigentlich fällt der Truppenbesuch ins Programm von Bundeskanzler, Verteidigungs- oder Außenministerin. Doch Lindner fühlt sich der Bundeswehr einerseits persönlich verbunden – der "Kriegsdienstverweigerungsverweigerer" ("Süddeutsche Zeitung") gehört ihr seit 23 Jahren an –, andererseits ist an der Truppe, vorsichtig gesagt, zuletzt eher gespart worden. Zuletzt hat Kassenwart Lindner zu erkennen gegeben, dass er eine Erhöhung des Wehretats mitträgt. Vielleicht war der Truppenbesuch auch schon Ausdruck davon. Allerdings ging es auch um den Mali-Einsatz an und für sich. Lindner wollte sich vor Ort genau erklären lassen, wie viel Zeit- und Geldverschwendung dieser nun wirklich ist. Aktuell lautet der Plan, die Bundeswehr bis 2024 aus Mali abzuziehen.
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