Knapp zwei Drittel der Deutschen befürworten, dass das individuelle Asylrecht in der EU erhalten bleiben soll. Das ergab eine Forsa-Frage für das Magazin stern. In der Diskussion um die Steuerung der Zuwanderung in die EU hatte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU) vorgeschlagen, das individuelle Recht auf Asyl abzuschaffen und stattdessen Obergrenzen beziehungsweise Kontingente für die Aufnahme von Schutzbedürftigen festzulegen. Nur 32 Prozent der Deutschen unterstützen diesen Vorschlag, die große Mehrheit von 64 Prozent möchte, dass es beim individuellen Asylantrag für politisch Verfolgte bleibt.
Nur die AfD-Anhänger sind mehrheitlich dafür, das individuelle Asylrecht abzuschaffen
Große Ablehnung gegen Freis Plan kommt von den Wählern der Regierungsparteien. Unter den Anhängern der Grünen sprechen sich 88 Prozent für eine Beibehaltung der bestehenden Regelungen aus, bei FDP-Wähler sind es 84 Prozent, bei SPD 76 Prozent. Auch unter den Unions-Wählern gibt es keine Mehrheit für Freis Vorschlag. 56 Prozent der CDU/CSU-Anhänger lehnen ihn ab. Lediglich unter den AFD-Wähler befürwortet – wenig überraschend – eine Mehrheit von 56 Prozent die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl in der EU.
In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU) dafür plädiert, das Individualrecht auf Asyl in der Europäischen Union abzuschaffen. Stattdessen solle es künftig ein EU-weites Kontingent von 300.000 bis 400.000 Schutzbedürftigen geben, die direkt aus dem Ausland aufgenommen und auf die Mitgliedstaaten verteilen würden. Die Mehrheit der Deutschen unterstützt das offenbar nicht.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 20. und 21. Juli 2023 erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte