Hamburg - Die Visa-Affäre und die Lage auf dem Arbeitsmarkt lassen die Regierungskoalition weiter an Boden verlieren. Dies ergab die wöchentliche Forsa-Politumfrage im Auftrag des Hamburger Magazins stern und des Fernsehsenders RTL. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die SPD auf 32 Prozent - 2 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Grünen fielen um einen weiteren Punkt auf jetzt 8 Prozent - ihren niedrigsten von Forsa gemessenen Wert seit der Bundestagswahl im September 2002. Im Gegenzug kann die Union mit 42 Prozent ein Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche verbuchen. Die FDP erreicht unverändert 7 Prozent, während die PDS um einen Punkt auf 5 Prozent steigt. Für “Sonstige Parteien” würden wie in der Vorwoche 6 Prozent der Deutschen stimmen. Mit zusammen 49 Prozent hätte eine Koalition von Union und FDP einen Vorsprung von neun Punkten vor der rot-grünen Koalition mit zusammen 40 Prozent.
Pessimistisch sind die Bundesbürger über den weiteren Verlauf der Arbeitslosigkeit: 61 Prozent fürchten laut einer stern-Umfrage, dass die Zahl der Arbeitslosen bis zum Jahresende noch weiter steigt. 31 Prozent sind der Ansicht, dass die Zahl gleich bleibt, an eine Besserung glauben nur 8 Prozent.
Aber auch für die Erwerbstätigen haben sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert. Mehr als zwei Drittel (72 Prozent) von ihnen gaben in der stern-Umfrage an, dass die Situation an ihrem Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren härter geworden sei. 20 Prozent sahen keine Veränderung. Lediglich 5 Prozent erklärten, die Atmosphäre sei entspannter geworden. Mit “weiß nicht” antworteten 3 Prozent.
Datenbasis für Parteipräferenz: 2.500 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger zwischen dem 21. und 25. Februar. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern und RTL. Datenbasis Arbeitsplätze: 1.001 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 24. und 25. Februar. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Quelle jeweils: Forsa.