Schon oft hatten Gurus, Wahrsager und andere selbstberufene Experten das Ende der Welt verkündet. Ob Sintflut, Meteoriteneinschlag, Erdbeben, Außerirdische oder Seuche, nahezu jeder Weltuntergang wurde schon einmal im Kalender angestrichen, mehr oder weniger ernst genommen und fand dann doch nicht statt. Aber kurz vor der Jahrtausendwende war alles etwas anders.
Denn plötzlich tauchte eine Untergangsprophezeiung auf, die in zwei Punkten beunruhigend war: Erstens handelte es sich diesmal nicht um wirre Esoterik, sondern um ein relativ simples Computerproblem. Und zweitens wurden auch ausgewiesene Experten nervös. Was die Techniker verunsicherte, bekam sehr bald auch in der Öffentlichkeit einen Namen: der "Millennium Bug" oder das "Jahr-2000-Problem".
Seit den 60er Jahren arbeiteten Computer in allen Kalenderdaten nur mit den letzten beiden Jahresziffern, um Speicherplatz zu sparen. Neue Software-Versionen bauten einfach auf älteren auf, ohne dass diese Vorgehensweise verändert wurde. Doch niemand fragte sich, wie die Programme reagieren würden, wenn mit den Jahresziffern "00" eine mehrdeutige Angabe auftauchte, die sowohl "2000" als auch "1900" bedeuten könnte. Ein weiteres Problem: Mit dem Zifferncode 00 wurden auf der ganzen Welt ungültige Daten markiert. Auf einmal würden diese Ziffern überall und ganz regulär zu finden sein!
So vielfältig wie die globale Vernetzung, so vielfältig waren schon bald die Prognosen und Befürchtungen der Menschen: Von gelöschten Kontoständen über eine Weltwirtschaftskrise bis zu fehlausgelösten Atomraketen - plötzlich schien alles möglich. Klar, dass diese Befürchtungen auch die Kommunikationsprofis der Deutschen Telekom beschäftigten - allerdings mit einigem zeitlichen Vorsprung.
Denn schon zwei Jahre vor der Datumsumstellung hatte die Deutsche Telekom ein Spezialistenteam auf das Thema angesetzt. Alle potentiellen Schwachstellen wurden in nationalen Tests durchgespielt - für den ersten großen Härtetest der damals erst wenige Jahre alten gesamtdeutschen Telekommunikations-Infrastruktur. So wurden alle gängigen Telefonmodelle auf ihre Tauglichkeit geprüft und für ISDN-Telefone sogar ein kostenloser Umtausch angeboten. In zahlreichen Probeläufen wurde außerdem an allen Produkten und Dienstleistungen geprüft, ob sie den Jahreswechsel störungsfrei überstehen würden.
Auch das Zusammenspiel von Mobil- und Festnetz und die Informationssysteme wurden überprüft, denn nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben. Auf dem Interconnectiontest der Internationalen Fernmeldeunion schließlich wurde die Datumsumstellung einfach vorweggenommen und so überprüft, wie Computer, Telefone, Fax- und andere Telekommunikationsgeräte darauf reagieren. Bereits im März 1999 bekam die Deutsche Telekom daraufhin vom TÜV Rheinland das "Jahr-2000-Zertifikat" und bewältigte den 01.01.2000 ohne größere Zwischenfälle. Nicht zuletzt dank dieses Engagements ist der Millennium Bug heute nicht viel mehr als eine lustige Erinnerung an eine aufregende Nacht.
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