Podcast "heute wichtig" Galeria in der Krise: Die Zeit der Warenhäuser ist vorbei, stattdessen kommt das Erlebnisshopping

Das Logo von Galeria an der Schaufensterfront an der Hauptwache in Frankfurt
Das Logo von Galeria an der Schaufensterfront an der Hauptwache in Frankfurt. Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will bundesweit zahlreiche Filialen schließen. 
© Boris Roessler / DPA
In der letzten Woche wurde verkündet, dass Galeria Karstadt Kaufhof wieder pleite ist und viele Filialen schließen müssen. Und gestern hatte der Onlinehändler buero.de angekündigt, 47 Standorte übernehmen zu wollen. Aber hat das klassische Kaufhaus überhaupt noch eine Zukunft?  

"Der Kunde hat entschieden, dass er nicht mehr dort kaufen möchte, in der ausreichenden Menge und das hat auch Galeria selbst versaut, denn sie hatten unzählige Chancen, über viele Jahre, ihr Konzept radikal weiterzuentwickeln. Und was sie immer nur gemacht haben, ist zu optimieren", sagt Marcus Diekmann in der 399. Folge des Podcasts "heute wichtig".  

Dass Galeria Kaufhof heute für kleinere Städte ein Anker sei und ohne die alten Warenhäuser die Städte aussterben würden, das hält der Unternehmer für übertrieben. Das Recht für unverzichtbar zu gelten, hätten seit Jahrhunderten nur noch die Kirchen.  

Diekmann hat die Initiative "Händler helfen Händlern" gegründet, dort arbeiten sie an neuen Konzepten, z.B. wie man kleinere Innenstädte wieder attraktiv gestalten kann.  

Shoppen ist Erlebnis  

"Heute ist Shoppen ein Erlebniskauf, das heißt, das Erste was wir machen müssen, ist, Spielplätze und nicht nur einen kleinen Sandkasten, sondern wirklich Erlebniswelten in die Innenstadt reinbringen. Dann müssen wir einen Mix aus großen Ketten, die anziehend sind, plus kleine individuelle tolle Läden, schaffen. Plus gute Gastronomie. Nur wenn du diese drei Faktoren abrundest mit kostenlosem Parken, dann haben wir ein rundes Konzept", sagt Marcus Diekmann im Gespräch mit "heute wichtig"-Redakteur Dimitri Blinski.

     

Die heiligen Sonntage

Ein weiterer Baustein um erfolgreich gegen den Online-Handel zu bestehen, sind die Sonntagsöffnungen. Marcus Diekmann sagt: "Wir müssen an die Sonntagsöffnung ran und ich verstehe alle guten Gründe, die dagegensprechen, aber wenn die Menschen unter der Woche keine Zeit haben und wir sehen, die Zugriffszahlen auf Online sind sonntags gigantisch, dann würde ich sie gerne einladen. Ich würde lieber montags schließen und würde lieber sonntags öffnen dürfen."     

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fs