Waffenrecht Bundesinnenministerin Nancy Faeser will halbautomatische Waffen verbieten

Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will das Waffengesetz verschärfen. Der Vorschlag könnte in der Koalition jedoch auf Widerstand stoßen.
© Jens Krick/ / Picture Alliance
Mit der Festnahme 25 mutmaßlicher "Reichsbürger" bekommt die Debatte um das Waffenrecht neuen Schwung. Sollte Privatleuten der Zugang zu bestimmten Waffen verwehrt werden? Ja, meint Innenministerin Nancy Faeser.

Nach den Silvester-Krawallen und den aufgeflogenen Putschplänen einer Reichsbürger-Gruppe will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das Waffengesetz in Deutschland verschärfen. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" sieht der Gesetzentwurf aus dem Innenministerium ein Verbot besonders gefährlicher halbautomatischer Waffen für Privatleute vor.

Sicherheitsbehörden halten laut "Süddeutscher Zeitung" besonders die weite Verbreitung halbautomatischer kriegswaffenähnlicher Schusswaffen für bedrohlich. In Deutschland sollen davon dem Bericht zufolge 225.000 kursieren, 60 Prozent davon in Privatbesitz. Der Waffentyp wurde weltweit immer wieder bei Amok- und Terrortaten verwendet, etwa bei den Anschlägen von Utøya in Norwegen und Christchurch in Neuseeland. 

Nancy Faeser plädiert für Verschärfung des Waffenrechts

Schreckschusspistolen und die bei Reichsbürgern beliebten Armbrüste sollen künftig nur gegen einen Waffenschein zu haben sein, schreibt die Zeitung unter Berufung auf das 48 Seiten lange Papier. Faeser hatte sich bereits vor den Ausschreitungen zu Silvester für eine Verschärfung des Waffenrechts ausgesprochen. In der Nacht zum Neujahrstag waren in mehreren Städten Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen worden, unter anderem mit Böllern und Raketen. Besonders heftig waren die Attacken in einigen Vierteln von Berlin.

Schon nach der Festnahme von 25 mutmaßlichen "Reichsbürgern" am 7. Dezember hatte die Debatte um das Waffenrecht an Fahrt aufgenommen. Dem Großteil der Festgenommenen wirft die Bundesanwaltschaft vor, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die das politische System stürzen wollte.

Offen sei laut dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" allerdings, wie weit Faeser mit ihrem Vorschlag innerhalb der Bundesregierung kommt und ob er sich wirklich schnell umsetzen lässt. Denn bislang stellt sich die FDP bei der geplanten Verschärfung der Waffengesetze quer. 

Quellen: "Süddeutsche Zeitung", "Welt"

dpa
lhi