Suche nach Lebenden Saidnaja-Gefängnis: Aufnahmen zeigen Assads "Schlachthaus" von innen

Im Militärgefängnis Sednaya wurden vor allem jene inhaftiert, die seit dem Ausbruch der Proteste 2011 gegen den nun gestürzten Machthaber Assad aufgebahrten.
Im Militärgefängnis Sednaya wurden vor allem jene inhaftiert, die seit dem Ausbruch der Proteste 2011 gegen den nun gestürzten Machthaber Assad aufgebahrten.
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Das Militärgefängnis Saidnaja war als Folterkammer Assads bekannt. Nach dem Umsturz durchkämmten Aktivisten den riesigen Komplex – und mussten verzweifelte Familien enttäuschen.

Die syrischen Hilfsorganisation Weißhelme hat ihre Suchaktion im berüchtigten Gefängnis Saidnaja nahe Damaskus nach eigenen Angaben beendet. Die Suche nach weiteren Häftlingen "in möglicherweise unentdeckten geheimen Zellen und Kellern" sei ergebnislos abgeschlossen worden, erklärten die Weißhelme am Dienstag. Es seien keine unterirdische Verliese entdeckt worden.

Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad waren am Montag zahlreiche Menschen zum Saidnaja-Gefängnis geströmt, um nach teils seit Jahren inhaftierten Angehörigen zu suchen. Wie AFP-Journalisten berichteten, versammelten sich bis zum Abend tausende Menschen vor der mehrstöckigen Haftanstalt nördlich der Hauptstadt.

Syrien: Saidnaja-Gefängnis als Symbol des Assad-Regimes

Das Saidnaja-Gefängnis steht für die Brutalität der jahrzehntelangen Herrschaft der Assad-Familie. Baschar al-Assad hatte bei seinem Amtsantritt im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater Hafis al-Assad einen Apparat von Gefängnissen und Haftanstalten übernommen, in denen Andersdenkende weggesperrt wurden.

Die islamistische Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) bereiteten dann der Assad-Herrschaft am Wochenende das Ende, der Machthaber flüchtete nach Angaben russischer Staatsmedien nach Russland. Die Kämpfer hatten am 27. November im Nordwesten Syriens eine überraschende Offensive gestartet und waren innerhalb weniger Tage bis in die Hauptstadt vorgerückt. Die Islamisten kündigten an, dass "alle zu Unrecht Inhaftierte" freigelassen werden sollen.

AFP
mth