stern-Umfrage SPD stürzt auf 21 Prozent

Die Sozialdemokraten kommen nicht aus dem Quark, im Gegenteil: Mit 21 Prozent erzielen sie in der aktuellen Forsa-Umfrage ihren schlechtesten Wert seit Kurt Becks Zeiten. Auch das Vertrauen in Spitzenkandidat Steinmeier schwindet. Im Aufwind: die Grünen und die FDP.

Nach ihrem desaströsen Abschneiden bei der Europawahl sind die Aussichten der SPD auch für die Bundestagswahl düster. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage des stern büßt die Partei im Vergleich zur Vorwoche 3 Punkte ein und steht nun auf 21 Prozent ab. Es ist ihr schlechtester Wert seit dem Sturz des damaligen Parteichefs Kurt Beck Anfang September 2008.

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Auch die Union verlor leicht, sie fiel um 1 Punkt auf 35 Prozent. Von der Schwäche der großen profitieren die kleinen Parteien: Die FDP kletterte um 1 Punkt auf 15 Prozent, die Linke verbesserte sich um ebenfalls 1 Punkt auf 11 Prozent. Den größten Sprung machten die Grünen, die um 2 Punkte auf ein Jahreshoch von 13 Prozent schnellten. Zuletzt hatten sie diesen Wert unter der rot-grünen Bundesregierung im August 2004 erzielt. Für "sonstige Parteien" würden 5 Prozent der Wähler stimmen.

Vertrauen in SPD gering

Trotz der Verschiebungen ändert sich an der Stärke des "bürgerlichen" und "linken" Lagers nichts: Für Union und FDP ergeben sich wie in den Wochen zuvor gemeinsam 50 Prozent. Sie liegen damit weiter 5 Punkte vor SPD, Grünen und Linken (zusammen 45 Prozent).

Das Vertrauen der Bürger in die Kompetenz der SPD ist so gering wie lange nicht. Nur noch 6 Prozent sagen, die SPD werde am besten mit den Problemen in Deutschland fertig. Von der Union nehmen dies 29 Prozent der Deutschen an.

Auch Steinmeier schwächelt

Die Schwäche der SPD schlägt sich auch auf ihren Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier nieder. In der Umfrage, die vor Steinmeiers umjubelter Rede am Sonntag auf dem Berliner SPD-Parteitag durchgeführt wurde, sagten nur 20 Prozent der Deutschen, sie würden Steinmeier direkt zum Kanzler wählen, ein Minus von 3 Punkten im Vergleich zur Vorwoche und sein bislang schlechtester Wert. Für Angela Merkel würden sich 53 Prozent der Deutschen entscheiden (-2). Dass die SPD mit einem anderen Kandidaten bei der Bundestagswahl im September größere Chancen hätte, glauben allerdings lediglich 22 Prozent der Deutschen.