Er galt einst als das "Blaue Wunder", so die Bezeichnung für den Super-Bagger, der schon seit zwei Jahrzehnten weder Erde noch Braunkohle abräumt. Von dem einst blauen Farbanstrich ist nichts mehr zu sehen. Der Rost dominiert heute das fast 4000 Tonnen schwere Stahlskelett.
Zu der Fläche mit den mehrere hundert Kilometer langen Photovolatik-Modulen auf der benachbarten Fläche stellt der Schaufelradbagger 1473 einen heftigen Kontrast dar, ein Technikmonster als unübersehbares Überbleibsel einer anderen Epoche, als in der Deutschen Demokratische Republik die elektrische Energie vor allem aus Braunkohle gewonnen wurde.
Der 1964 vom VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk gefertigte Bagger sprengt alle Dimensionen: Er ist 50 Meter hoch und 171 Meter lang, allein der Schaufelradausleger misst 67 Meter. Die zehn Schaufeln an der Spitze seines Auslegers konnten bis zu 5130 Kubikmeter Erdreich in der Stunde abtragen.
Doch es gibt eine Lobby von ehemaliger Bergbauarbeitern und Geschichtsbewussten, die in dem Schaufelradbagger 1473 kein Objekt zur Verschrottung, sondern ein wichtiges Industriedenkmal sehen. Auf der Liste des Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege ist für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz das Blaue Wunder inzwischen als Denkmal eingetragen.
"Es ist ein Gerät, was aus technischer Sicht, aus städtebaulicher Sicht, aus sozialgeschichtlicher Sicht wichtig ist für die Lausitz", sagte Brandenburgs Landeskonservator Thomas Drachenberg 2019 dem RBB. "Es ist auch so, dass ein Umbau der Lausitz zu einem Hochtechnologiezentrum abseits der Braunkohle eigentlich nur so passieren kann, dass man die Relikte aus der Braunkohlezeit, die noch da sind, mit in die Zukunft nimmt."
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