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Follow me: Qatar Airways fliegt ab sofort den Traumjet
Die A350 ist die Antwort von Airbus auf Boeings Dreamliner. Das erste Exemplar des völlig neuentwickelten Jets durfte Qatar Airways in Empfang nehmen. Wir waren bei Übergabe und Erstflug an Bord.

Das Weihnachtsgeschenk hat zwei Flügel, zwei Triebwerke und 283 Sitzplätze. Unverpackt glänzt der Flieger in der strahlenden Morgensonne vor dem Auslieferungszentrum von Airbus in Toulouse. Nach acht Jahren Entwicklung, Bau und Flugerprobung ist das Langstreckenflugzeug fast nach Plan fertig geworden.

Für die Übergabe an den Erstkunden Qatar Airways steht ein Exemplar des Airbus A350 am Gate, überzogen von einer Raureifschicht. In der Nacht zuvor hatte es gefroren. Nach den News über eine mögliche Einstellung des A380-Programms bei Airbus gibt es jetzt eine gute Nachricht vom europäischen Flugzeughersteller: Im Gegensatz zu den Neuentwicklungen wie beim Airbus A380 und der Boeing 787 kam es bei der A350 zu keiner jahrelangen Verzögerung: Der Airbus A350 kann, wie angekündigt, im vierten Quartal 2014 übergeben werden.

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Das Besondere an dem Großraumflugzeug sind die Flügel, deren Enden nicht nur wie bei einem Winglet nach oben gebogen sind, sondern zum Ende hin immer spitzer zulaufen und nach hinten wegknicken. Und zum ersten Mal kommen bei einem Airbus-Rumpf leichte Verbundfasermaterialien statt Aluminium zum Einsatz.

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Medienrummel bei der Übergabe vor 150 Journalisten aus der ganzen Welt: Wenn Männer Hightech überreichen, muss Mozart her: Ein Kammerorchester spielt die Sinfonie in g-Moll. Laut Airbus-Chef Fabrice Brégier (1. v. r.) ist die A350-900 nicht einfach nur ein neues Flugzeug, sondern steht für eine komplett neue Flugzeugfamilie. Schon bald folgt die verlängerte Version, der Typ A350-1000. Insgesamt sind bereits 778 Maschinen bei Airbus bestellt. Rechts im Bild ist Tony Wood vom Triebwerkshersteller Rolls-Royce und in der Mitte Akbar Al Baker von Qatar-Airways.

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Willkommen an Bord: "Das ist für Qatar Airways ein historischer Flug", sagt die Stewardess. Beim Betreten der Maschine fällt sofort der kreisrunde "dome" aus LED-Lichtern am Kabinenhimmel auf. Nach Flügen mit den fünf Testmaschinen mit einer Sonderbestuhlung sehen Journalisten erstmals eine A350 in der Serienausstattung einer Fluggesellschaft.

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Im Entree der A350 steht ein geschwungener Tresen mit einem Bukett von Rosenblüten. Wichtigste Neuigkeit für die Passagiere in allen Klassen: Der Airbus A350 ist breiter als seine Vorgänger der A330/A340-Familie - und bietet im Innenraum 12,7 Zentimeter mehr Breite als der Dreamliner, dem Konkurrenzmodell von Boeing.

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Die Economy Class bietet 247 Fluggästen Platz. Die Sitze sind wie beim schmaleren Dreamliner ebenfalls in einer 3-3-3er-Bestuhlung pro Reihe angeordnet. Das bedeutet mehr Ellenbogenfreiheit in den immerhin 18 Zoll breiten Sitzen, umgerechnet 45,7 Zentimeter. Auch lässt sich die Rückenlehne ungewohnt weit zurückstellen, wobei die Sitzfläche etwas nach vorne rückt - angenehmer beim Schlafversuchen in der Holzklasse auf langen Nachtflügen.

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Beim Anlassen der beiden Triebwerke mischt sich deren sonorer Sound mit den Klängen der arabischen Musik aus den Lautsprechern. Im Reiseflug wirkt der neue Jet leiser als andere Großraummaschinen, aber das Geräuschniveau im Oberdeck eines Airbus A380 ist noch geringer. Vorteil für die Passagiere, die keinen Fensterplatz ergattert haben: Die Fenster sind größer, der Innenraum heller. Draußen schnurren zwei Rolls-Royce-Treibwerke: Das Trent XWB wurde eigens für diesen Maschinentyp entwickelt und spart angeblich 20 Prozent Kerosin.

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Bei dem rund einstündigen Sonderflug über das Mittelmeer gibt es Champagner für die Ehrengäste auch in der Economy Class. Qatar hat insgesamt 80 Exemplare bestellt und wird damit der größte Kunde. Ab dem 15. Januar 2015 soll die Maschine auf der Route vom Doha, dem Drehkreuz von Qatar Airways, nach Frankfurt zum Einsatz kommen.

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Weiter vorne in der Maschine sind die 36 Sessel der Business Class untergebracht, die sich in flache Betten verwandeln lassen. Über eine First Class verfügt die Airline nur in dem kürzlich in die Flotte aufgenommen Airbus A380.

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Party im Tiefflug über den leicht verschneiten Pyrenäen: Bei diesem Sonderflug bleibt kaum ein Passagier angeschnallt sitzen. Die Presse interviewt Airbus-Mitarbeiter. Für die nächsten zehn Jahre wird die A350 das einzige vollkommen neuentwickelte Flugzeug bleiben. Bei allen anderen angekündigten Zivilmaschinen, sei es der Airbus A330neo und die Boeing 777x, handelt es sich um Weiterentwicklungen.

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In der Reihe 1 reichen sich Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker (Mitte) und Airbus-Chef Fabrice Brégier (rechts) die Hände und betonen ihre Freundschaft nicht ohne Seitenstiche. Brégier nennt Qatar Airways einen "fordernden Kunden". Denn die A350 wurde "in enger Zusammenarbeit" von Airline und Hersteller entwickelt. Von einem breiteren Rumpf und neuen Verbundwerkstoffen war vor acht Jahren noch nicht die Rede. Auch der Übergabetermin wurde zweimal verschoben. Links im Bild auf Platz 1A: der lachende Dritte, Ex-EADS-Chef Louis Gallois.

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Nach dem knapp 60-minütigen Flug setzt der Airbus A350 zur Landung in Toulouse an. In allen Eco-Sitzlehnen sind 10-Zoll große Bildschirme für das Bordunterhaltungsprogramm installiert. Interessantes Detail: Die zu jedem Platz gehörige Fernbedienung verfügt über ein zweites Display, das sich gestrennt steuern lässt - zum Beispiel für Fluginfos wie die Landkarte, während man einen Film schaut.

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Wie alle Airbusse steuern die Piloten die Maschine per Joystick. "Morgen machen wir den Überführungsflug nach Doha", sagt Testpilot Jean Michael Roy und zeigt mit dem Daumen nach oben. Wie bei einem Charterflug gab es nach der Landung einen kurzen Applaus von den Passagieren.

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Zum Abschluss noch ein Blick in den Geburtsort des Airbus A350, der Endmontagehalle "Roger Béteille" in Toulouse: Bei der Maschine mit Baunummer 019 lässt sich der Materialunterschied der Rumpfteile erkennen: Das grünliche Cockpit ist aus Aluminium gefertigt, der eher beige Kabinenteil aus den neuen gewichtssparenden Werkstoffen. Die abgebildete A350 soll Finnair, die erste Airline in Europa für diesen Flugzeugtyp, im kommenden Jahr erhalten. Zu den 41 Kunden der A350 - die Liste reicht von Aeroflot bis Vietnam Airlines - gehören auch Singapore Airlines mit 70 und Lufthansa mit 25 Exemplaren. Emirates hatte dagegen alle 70 Bestellungen im Juni 2014 storniert.

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