Anzeige
Anzeige

Airlines, Veranstalter und Hotels Von der Pleite betroffen? Hinter diesen Airlines und Reiseanbietern steckt Thomas Cook

Szene am Flughafen von Palma de Mallorca
Szene am Flughafen von Palma de Mallorca
© Jaime Reina / AFP
Der Name des Gründers Thomas Cook steht für viele Firmen. Nicht nur traditionsreiche Marken wie Condor und Neckermann Reisen werden von der Insolvenz des zweitgrößten Reiseveranstalters mit in den Abgrund gerissen.

Die traurige Meldung ist bei allen Marken dieselbe: "Wir loten derzeit letzte Optionen aus. Sollten diese scheitern, sehen wir uns gezwungen, für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH und Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weiterer Gesellschaften Insolvenzantrag zu stellen", heißt es auf den Homepages aller betroffen Gesellschaften in Deutschland. "Wir werden Gäste mit Abreisen am 23. und 24. September baldmöglichst kontaktieren. Bitte sehen Sie davon ab, selbst in unseren Callcentern anzurufen."

Denn nicht nur Reisende bei Thomas Cook selbst sind von der Pleite betroffen: Hinter der Thomas Cook Group steht ein selbst für Fachleute kaum durchschaubares Firmenkonglomerat von Reiseunternehmen, Fluglinien und Hotels.

Die Veranstaltermarken

Zu dem an der Londoner Börse notierten Unternehmen gehört unter anderem Öger Tours. Der Türkei-Spezialist wurde 2010 aufgekauft, der Firmensitz von Hamburg nach Oberursel verlegt und in die Holding integriert. Alle Urlauber, die Türkei-Reisen, Städtereisen nach Istanbul oder auch Ägypten-Reisen - ein weiteren Standbein von Öger Tours - gebucht haben, sind von der Insolvenz betroffen. Die Homepage leitet auf die Neckermann-Seite weiter, die sich auf die oben genannte "aktuelle Information" beschränkt.

Neckermann Reisen dürfte die bekannteste Marke neben Thomas Cook sein. Ein wesentlicher Bestandteil des britischen Unternehmens ging aus der deutschen C&N Touristik AG hervor, wobei das C für Condor und das N für Neckermann steht. Das Hauptgeschäft des Unternehmens war der klassische Pauschalurlaub, insbesondere zu Reisezielen rund ums Mittelmeer. Der Vorteil bestand darin, dass in einer Buchung alles vom Flug über den Transfer bis zum Hotelaufenthalt integriert war. Zu den in Deutschland übernommen Firmen gehört auch Bucher Reisen, einen auf Last-Minute-Trips spezialisierten Veranstalter.

Die Fluglinien

Der 1955 gegründete deutsche Ferienflieger Condor ist längst eine 100-prozentige Tochterfirma von Thomas Cook und gehört zur Thomas Cook Airline Group mit Ablegern auch in Spanien und Skandinavien. Die Condor mit ihren mehr als 50 Maschinen stand bereits im Februar 2019 zum Verkauf, um Geld in die Kasse der Briten zu spülen.

Doch fand sich auf die Schnelle kein Käufer, zumal die Langstreckenflotte als überaltert gilt. Allein zehn der Jets vom Typ Boeing 767 sind zwischen 25 bis 28 Jahren alt. Ein Investor benötigt viel Kapital, um die Flotte zu erneuern.

Wie kompliziert das Firmengeflecht bei der Thomas Cook ist, zeigt sich auch bei der Condor. Ein Teil der Flotte firmiert unter "Condor operated by Thomas Cook Aviation", und viele Mallorca-Flüge werden von "Condor operated by Thomas Cook Balearics" durchgeführt.

Auf der Langstrecke gibt es auch Karibik-Flüge, in denen die Fluggäste nicht mit Maschinen der Condor, sondern mit dem Airbus A330 von Thomas Cook befördert werden.

Die Hotels

Auf junge Reisende hat sich die Marke Cook's Club ausgerichtet. Das Konzept der "new generation hotels" richtet sich "an eine große und weiter wachsende Kundengruppe preisbewusster Reisender, die ein ungezwungenes Urlaubserlebnis suchen, das ihrem modernen Lebensstil entspricht", hieß auf der jetzt nicht mehr zu erreichenden Website.

Die bekannteste Hotelmarke der Thomas Cook Gruppe sind allerdings die Sentido Hotels & Resorts. Wer einen Aufenthalt  in einem dieser Häuser gebucht hat, sollte sein Reisebüro kontaktieren. Insgesamt hat die Gruppe weitere Hotelmarken etabliert, untre anderem Sun Connect Resorts, Sunprime Hotels, Sunwing Family Resorts, Smartline und Casa Cook.

Bei allen negativen Meldungen gibt es auch eine gute Nachricht. "Der Veranstalter Aldiana ist von dieser Insolvenz nicht betroffen", meldet die Thomas Cook Gruppe. Dieser Veranstalter bietet in seinen zehn Club-Anlagen in Europa und Nordafrika einen gehobenen All-inclusive-Urlaub mit breitem Sportprogramm an.

Lesen Sie auch:

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel