Formel 1 Massa fährt die schnellste Trainingszeit

Die neue Strecke in Indien hat den ersten Belastungstest beim freien Training zum Großen Preis bestanden. Kleinere Probleme konnten die Begeisterung von Timo Glock nicht trüben. Die schnellste Runde drehte am ersten Tag Felipe Massa im Ferrari.

Felipe Massa geht mit der ersten Bestzeit im freien Training des Großen Preises von Indien in die Geschichte ein. Der Ferrari-Pilot verwies Weltmeister Sebastian Vettel auf den zweiten Platz. Trotz kleinerer Probleme ging die Premiere auf dem gerade erst fertiggestellten Buddh International Circuit vor den Toren Neu Delhis ordentlich über die Bühne.

Den Fahrern wurde viel abverlangt. Ein ständiges Auf und Ab, viele Kurven, eine lange Gerade, auf der Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometern pro Stunde erreicht werden sollen: Der Kurs aus der Feder des deutschen Architekten Hermann Tilke hat es den Fahrern angetan. "Strecke ist wirklich ein Hammer! Macht richtig Spass", schrieb etwa Timo Glock unmittelbar nach der ersten Einheit bei Facebook.

Doch es gab auch Probleme. So hatten in der ersten Einheit Pastor Maldonado (Williams) und Jaime Alguersuari (Toro Rosso) auf der staubigen Fahrbahn Dreher hingelegt. Vor allem am Morgen hatte auch der Smog den Piloten zu schaffen gemacht. Damit nicht genug: Streunende Hunde hatten beim Morgen-Training eine Unterbrechung von mehreren Minuten erzwungen.

Silberpfeile abgeschlagen 

Felipe Massa legte in 1:25,706 Minuten die schnellste Runde hin und war rund neun Hundertstelsekunden schneller als Sebastian Vettel im Red Bull. Nur knapp dahinter wurde Massa-Teamkollege Fernando Alonso Dritter, nachdem er noch am Morgen wegen technischer Probleme nur vier Runden hatte drehen können.

Glock konnte trotz aller Begeisterung im unterlegenen Marussia Virgin Piloten mal wieder nicht mithalten. Er wurde 20., schlug dabei aber immerhin Michael Schumacher, der wie sein Mercedes-Kollege Nico Rosberg großen Rückstand auf die Top-Zeiten hatte. In der zweiten 90-mintügen Einheit wurde Rosberg 19. und Schumacher 21. Dem 42-Jährigen fehlten dabei sechs Sekunden auf Massa. Adrian Sutil vom Heimteam Sahara Force India wurde Siebter.

Bitter wurde es für Glocks Teamkollegen Jerome d'Ambrosio, der in die Streckenbegrenzung krachte und seinen Dienstwagen demolierte.

Webber helfen oder selber siegen 

Die Indien-Premiere ist das drittletzte Rennen der Saison. Sowohl die Einzel- als auch die Team-WM ist bereits zugunsten von Vettel und Red Bull entschieden. Der 24-Jährige liegt in der Gesamtwertung mit 349 Punkten uneinholbar vor McLaren-Pilot Jenson Button (222). Red Bull hat es sich nun zum Ziel gesetzt, Vettels Teamkollegen Mark Webber noch auf Platz zwei zu führen. Der Australier liegt aktuell mit 209 Punkten auf Rang vier.

"Wenn man Mark helfen kann, wird man da mit Sicherheit drüber nachdenken", sagte selbst Vettel Hilfe zu. Dabei hofft er insgeheim noch darauf, mit drei Siegen den Rekord von 13 Saisonerfolgen seines Freundes Schumacher aus dem Jahr 2004 einzustellen. Erst am Donnerstag hatte Vettel seinen Ehrgeiz abseits der Strecke unter Beweis gestellt. Der 24-Jährige trat bei einem Show-Event gegen Motorsport-Direktor Paul Hembery von Reifenlieferant Pirelli in einem Reifenwechsel-Wettbewerb an und gewann souverän.

Hamilton wird strafversetzt 

Auf der Strecke hat Red Bull zumindest einen Konkurrenten um die Pole Position weniger. Der Trainings-Vierte Hamilton wird im Rennen am Sonntag in der Startformation drei Plätze zurückversetzt. Der McLaren-Pilot ignorierte während des ersten Trainings die doppelt geschwenkte gelbe Flagge, die den Piloten Gefahren auf der Strecke anzeigt. Auch der mexikanische Sauber-Pilot Sergio Perez ignorierte die gelben Flaggen und wurde mit derselben Strafe belegt.

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