Ralf Schumacher Michael und Ferrari sind chancenlos

Schon vor Saisonbeginn hat Ralf Schumacher seinen Bruder abgeschrieben. Michael und Ferrari hätten keine Chance auf den Titelgewinn. Zudem gibt er zu, dass Bruder sein meist "mehr Last als Hilfe" war.

Rekordweltmeister Michael Schumacher ist im Formel-1-Titelkampf schon vor dem ersten Saison-Rennen von seinem Bruder Ralf abgeschrieben worden. "Ich sage, Ferrari wird dieses Jahr nicht in der Lage sein, wieder Weltmesiter zu werden. Die hinken hinterher", sagte der Toyota-Pilot vor dem Großen Preis von Bahrain der "Bild". Dagegen glauben 65 Prozent der Deutschen nach einer Forsa-Umfrage an den siebenmaligen Weltmeister. Beim Neustart nach dem verpatzten letzten Jahr strotzt der 37 Jahre alte Ferrari-Star vor Tatendrang: "Endlich ist es soweit, endlich geht die Saison los! Selten war ich so heiß auf eine Saison wie diesmal. Wir fühlen uns gut vorbereitet und wollen schon beim ersten Saisonrennen gut aussehen."

Auch Vize-Weltmeister Kimi Räikkönen rechnet im WM-Kampf nicht mit dem in der vergangen Saison vom spanischen Renault-Piloten Fernando Alonso entthronten Michael Schumacher. "Wenn man nach den Testläufen im Winter geht, wirkten Renault und Honda immer sehr, sehr schnell. McLaren wird ihnen aber auf den Fersen sein", sagte der Finne auf einem PR-Termin in seiner Heimat.

Michael Schumacher und Asterix

Werbung in eigener Sache machte auch Michael Schumacher, der demnächst zusammen mit den Fußballstars David Beckham und Zinédine Zidane im neuen Filmabenteuer "Asterix bei den Olympischen Spielen" mitspielen wird. Doch vor dem Abstecher ins Schauspieler-Geschäft gibt er sich optimistisch. "Die Frage ist auf längere Sicht nur, wie gut wir uns während der Saison weiter entwickeln können; das ist ein sehr wichtiger Faktor. Aber Ferrari war in dieser Hinsicht traditionell immer sehr stark, und auch diesmal haben wir da recht gute Vorstellungen. Die Saison also kann beginnen, wir freuen uns auf einen harten Kampf", erklärte der Kerpener auf seiner Internetseite.

Sein Bruder dagegen gab erstmals Einblicke in das gespaltene Verhältnis zu dem Super-Star. Er selbst habe es in der Formel 1 immer schwer gehabt, weil er der Bruder des erfolgreichsten Piloten aller Zeiten ist, meinte der 30-Jährige in der "Stuttgarter Zeitung". "Es war mehr Last als Hilfe, das hat sich so durch meine Karriere gezogen, komplett", sagte Ralf Schumacher.

Räikkönen gilt als arrogant

"Ich glaube ein ähnliches Problem hat nun auch zum Beispiel der Nico Rosberg, der locker durch die Formel-Serien gegangen ist und auch den wahnsinnig schlechten Ruf hat, arrogant zu sein und eh alles vom Vater zu kriegen", sagt Ralf Schumacher über Williams-Fahrer Rosberg. Auch Räikkönen bekam sein Fett weg. "Der gilt als cool, weil er nichts sagt. Wenn ich so durchs Fahrerlager laufen würde wie Räikkönen, gälte ich als der arroganteste Idiot überhaupt", sagt Ralf Schumacher, der in der Beliebtheitsskala mittlerweile von BMW-Pilot Nick Heidfeld überholt wurde.

Während Michael Schumacher für 30 Prozent der von dem Meinungsforschungsinstitut im Premiere-Auftrag befragten Bundesbürger Sympathieträger Nummer eins bleibt, rutschte sein Bruder mit 16 Prozent auf Rang drei hinter Heidfeld (25). Bei sechs Prozent der Deutschen ist Neuling Rosberg am beliebtesten.

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Jens Marx/DPA

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