Bundesliga Bayern vorn, danach kommt das Nichts

Mit dem zehnten Sieg im zehnten Heimspiel hat Bayern München seine Führung auf zehn Punkte ausgebaut. Makaay und Ballack sorgten für das 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Der 1. FC Köln gerät tiefer in den Abstiegsstrudel.

Roy Makaay (27.) und Michael Ballack (54.)erzielten am Sonntagabend beim schwer erkämpften 2:1 (1:1) über den 1. FC Nürnberg vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena die Tore für die Bayern, denen die Titelverteidigung kaum noch streitig zu machen ist. Robert Vittek (36.) traf für die starken Franken, die nach der ersten Auswärtsniederlage unter ihrem neuen Trainer Hans Meyer weiter mitten im Abstiegskampf stecken.

Auf dem tiefen Boden setzten die Gastgeber, bei denen Willy Sagnol, Bixente Lizarazu und Ze Roberto in die Startelf zurückgekehrt waren, den ersten nachhaltigen Offensiv-Akzent. Nach nur 47 Minuten strich ein Kopfball von Michael Ballack nur knapp am rechten Pfosten des Nürnberger Gehäuses vorbei. In der 19. Minute versuchte es der Bayern-Regisseur nach einer Flanke von Bastian Schweinsteiger erneut per Kopf, aber erneut fand er das Ziel nicht.

Torjäger Roy Makaay zeigte Ballack dann wie es geht. Glänzend freigespielt von seinem Sturmpartner Claudio Pizarro hatte der Niederländer keine Mühe, um Club-Keeper Raphael Schäfer zur zu diesem Zeitpunkt verdienten Führung einzuschießen. Für Makaay war dies der elfte Saisontreffer und der dritte in diesem Jahr. "Das war ein Superpass, denn Roy eiskalt verwertet hat", lobte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge das Zusammenspiel des Angriffsduos.

Nürnberg wehrt sich

Nach dem programmgemäßen 1:0 wähnten sich die Bayern schon zu sicher auf der Siegerstraße. Das rächte sich nur neun Minuten später. Nürnbergs Mittelfeldspieler Iwan Saenko passte präzise zu Robert Vittek. Der sehr agile Slowake nahm zwei Schritte Ablauf und hämmerte den Ball aus 20 Metern unhaltbar für Bayern-Torhüter Oliver Kahn ins rechte Dreiangel zum Ausgleich.

Vier Minuten vor der Halbzeit drohte für die zu sorglosen Münchner, die vor allem in der Defensive Schwächen offerierten, sogar ein Rückstand. Ze Roberto aber holte einen Kopfball von Stephan Kießling nach einer Ecke von Mario Cantaluppi im letzten Moment von der Linie.

Die beiden Schrecksekunden und die Kabinenpredigt von Trainer Felix Magath rüttelten die Hausherren offensichtlich wach, denn nach Wiederanpfiff gingen sie auf der rechten Abwehrseite nun mit Philipp Lahm für Lizarazu wesentlich konzentrierter zur Sache. Das fand auch schnell seinen zählbaren Ausdruck, als Ballack einen sehenswerten Spielzug über Sagnol und Makaay zur erneuten Führung und zu seinem neunten Saisontor abschloss.

Bayerns starke Offensive verdeckte aber auch in der Folge die Abwehrschwächen, die nur sieben Minuten nach der neuerlichen Führung beinahe schwerwiegende Folgen gehabt hätten. Nürnbergs Mittelfeldspieler Dominik Reinhardt zog aus 15 Metern gefährlich ab. Sein Schuss passierte auch Kahn, sprang aber vom linken Innenpfosten ins Feld zurück.

Auch in der Folge wehrten sich die Nürnberger nach Kräften. Kahn musste gegen den eingewechselten Markus Schroth Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleich zu verhindern (83.). So mussten die Münchner bis zum Abpfiff um den 17. Saisonsieg und den 18. Heimerfolg in Serie bangen.

Abstieg für das "Schlusslicht" Köln

Für den 1. FC Köln ist der vierte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bedrohlich nahe gerückt. Trotz einer kämpferisch überzeugenden Leistung blieben die Rheinländer am Sonntag beim 0:0 gegen Borussia Dortmund zum 16. Mal in Serie sieglos und übernahmen die "Rote Laterne" des Tabellenletzten. Vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergy-Stadion waren die Hausherren über weite Strecken spielbestimmend, konnten aber ihre Chancen nicht verwerten und auch unter Coach Hanspeter Latour noch nicht zum erhofften Befreiungsschlag ausholen. Die Borussia erkämpfte zwar den neunten Auswärtspunkt, verpasste jedoch den Sprung in die UEFA-Pokal-Ränge.

Die Dortmunder, bei denen die angeschlagenen Nationalspieler Tomas Rosicky und Sebastian Kehl mitwirken konnten, sahen sich von den mit hohem Einsatz um das sportliche Überleben kämpfenden Gastgebern von Beginn an in die Defensive gedrängt. Winter-Einkauf Ricardo Cabanas boten sich gute Einschussmöglichkeiten (4./16./21.), er konnte den aufmerksamen BVB-Keeper Roman Weidenfeller jedoch nicht überwinden. In der 30. Minute spielte der starke Schweizer dann seinen Landsmann Marco Streller frei, der schoss nahezu unbedrängt ans Außennetz.

Laues Spiel in der zweiten Hälfte

Die Gäste taten zu wenig und bauten allein auf ihre Konterstärke, wobei besonders der wieselflinke Rechtsaußen David Odonkor positiv in Erscheinung trat, mit dem Roland Benschneider seine Probleme hatte. Bei ihrer einzigen, allerdings großen BVB-Chance in Halbzeit eins flankte Odonkor präzise auf Ebi Smolarek, der sträflich frei stehende Pole jagte bei seiner Direktabnahme den Ball aber über das Tor (10.).

Nach Wiederanpfiff wurde die Begegnung schlechter. Vor allem der FC brachte nicht mehr den Offensivdruck zu Stande wie noch vor der Pause. Chancen blieben deswegen hüben wie drüben Mangelware. Einmal trat Streller nach Albert Streits klugem Rückpass über den Ball (58.), auf der Gegenseite strich Smolareks Kopfball knapp am Tor vorbei (61.). In der Schlussphase rettete nach Boris Zivkovic’ dickem Patzer Kölns Schlussmann Stefan Wessels vor Smolarek (74.) und gegen Delron Buckley (83.) den einen Punkt, der für den FC zu wenig sein dürfte. Lukas Podolski (88.) vergab die letzte Kölner Siegchance.

DPA

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