So liefen die Spiele
Hier finden Sie alle Ergebnisse, Tabellen und Highlights im Überblick.
Aufreger des Spieltages
Man hat sich ja fast daran gewöhnt, dass einige Verantwortliche von Borussia Dortmund über die Ungerechtigkeiten dieser Fußballwelt lamentieren, auch wenn Thomas Tuchels Wehklagen manchmal nach billigen Ausreden klingt. Doch diesmal war der Zorn der Vereinsoberen gerechtfertigt. Denn Schiri Benjamin Brand lag gleich zweimal mit seinen Entscheidungen daneben.
Zunächst hatte er es verpasst, den Schubser von Sandro Wagner an Sven Bender zu ahnden, mit dem er sich den Weg zum Hoffenheimer 2:1 freimachte. 20 Minuten später stellte Brand Marco Reus mit Gelb-Rot vom Platz, obwohl es sein Gegenspieler Nadiem Amiri war, der ihm zuvor solange am Trikot herumgezupft hatte, bis beide hinfielen. "Den Schubser von Wagner sehe ich aus 60 Metern Entfernung", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu Recht erbost. Andererseits könnte man einwenden: Dafür, dass sich die halbe Bundesliga gegen den BVB verschworen haben will, stehen die Schwarz-Gelben vielleicht nicht super, aber immer noch ganz anständig da.
Diese Tore sollten Sie (nochmal) sehen
Einzig Douglas Costas hübscher Gewalt-Sonntagsschuss gegen Darmstadt hat es verdient in dieser Kategorie aufzutauchen. Einen viel lustigeren Treffer aber gab es eine Etage tiefer in Liga Zwo: Da sorgte der Schiedsrichter mit einem unfreiwilligen Assist für einen Treffer. In diesem Fall war es Bibi Steinhaus, die Greuther Fürth zum Ausgleich gegen Union Berlin verhalf. Die Franken daddelten im Berliner Strafraum herum, als Stephan Fürstner die Situation klären will. Doch sein Schuss trifft Steinhaus, die das Unglück kommen sieht und sich noch wegdreht. Zu spät: Der Ball trifft sie am Rücken und springt von dort zu Serdar Dursun. Der Mittelstürmer braucht sich nur noch drehen und erzielt das 1:1. Soviel zum Thema: Der Schiedsrichter ist Luft.
Gewinner des Tages
Ingolstadt. Jawohl, Ingolstadt. Die Mannschaft, die sich bis zum 10. Spieltag mit dem HSV ein Duell um den schlechtesten Bundesligastart seit Menschengedenken lieferte. Doch dann feuerte die Vereinsführung den glücklosen Trainer Markus Kauczinski und holte Maik Walpurgis. Seitdem geht es bergauf - acht Punkte aus fünf Spielen. Zuletzt schaffte der FCI sogar etwas, was allen anderen Ligakonkurrenten bislang verwehrt geblieben ist: ein Sieg gegen RB Leipzig. Dass die drei Punkte gegen den Überraschungssieger kein Zufall waren, bewies Ingolstadt nun erneut in Leverkusen. Die Elf stand extrem hoch, ging giftig in jeden Zweikampf, schaltete blitzschnell von Verteidigung auf Angriff um und gewährte Bayer zumindest in der ersten Halbzeit kaum eine Chance. Einziges Manko: Sie ließen zu viele Torchancen aus. Aber wer wissen will, wie man sich auf dem Ligakeller befreit, der muss nun nach Bayern schauen.
Verlierer des Tages
Oje, wo soll man da anfangen? Beim für diese Rubrik gesetzten HSV, der nach einer (weiteren) turbulenten Woche das erste Mal seit vier Spielen verloren hat - und trotzdem nur mit mageren zehn Punkten am Tabellenende herumkrebst? Oder bei Borussia Mönchengladbach, das selbst gegen harmloseste Augsburger nur saft- und ideenlos über den Rasen trabt - und dessen Trainer André Schubert es allein seinem besonnenen Sportchef Max Eberl verdankt, dass ihm unfrohe Weihnachtstage erspart bleiben? Oder bei Darmstadt 98, das jetzt seit sieben Spielen sieglos ist - aber gegen Bayern München zumindest ein Pünktchen verdient gehabt hätte? Oder doch beim in Augsburg geschassten Trainer Dirk Schuster, dessen Bilanz zwar nicht umwerfend ausfiel - aber den nach dem glücklichen 1:0 gegen Gladbach so schnell niemand vermissen wird? Suchen Sie sich etwas aus.
Bild des Tages
Es ist kein schönes Bild, es ist ein unschöner Hingucker: das Banner von Hertha-Fans beim Gastspiel in Leipzig. "Ey Ralf, wie warten sehnlichst auf deinen nächsten Burnout" war auf dem Transparent zu lesen. Die Berliner Anhänger spielten damit auf Leipzig Sportchef Ralf Rangnick an, der sich Ende September 2011 (damals Trainer bei Schalke 04) wegen eines Erschöpfungssyndroms für einige Monate aus dem Profisport zurückgezogen hatte. Rangnick hatte zuvor die TSG Hoffenheim aus dem Nichts in die Bundesliga geführt und gilt seitdem als Fachmann für Kunstvereine. Das muss man nicht mögen - aber ihm deswegen gleich einen Burnout an den Hals zu wünschen, geht dann doch eindeutig zu weit.