So liefen die Spiele
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Dieses Tor sollten Sie (noch mal) sehen
Satte 29 Mal zappelte der Ball am letzten Spieltag der 53. Bundesligasaison im Netz. Das schönste Tor des Final-Wochenendes aber gelang HSV-Stürmer Michael Gregoritsch im Spiel gegen Augsburg. Nach einem taktischen Foul an seinem Teamkollegen Nicolai Müller legte sich der Österreicher das Leder gut 20 Meter und leicht rechts versetzt vom gegnerischen Kasten zum Freistoß bereit. Nach kurzem Anlauf hob er die Kugel anschließend mit links gefühlvoll über die FCA-Mauer und für Keeper Hitz damit unhaltbar ins rechte Eck. Für den 22-Jährigen selbst war es bereits der dritte direkt verwandelte Freistoß der Saison - kein anderer Ligaspieler traf auf diese Weise öfters als er. Später (74.) legte Gregoritsch auch noch den 3:1-Siegtreffer nach. Ein gelungener Tag, könnte man sagen.
Gewinner des Tages
Sicher, man hätte an dieser Stelle auch Bayerns Tormaschine Robert Lewandowski anführen können. Der Pole markierte gegen Absteiger Hannover seinen 30. Saisontreffer (seit 39 Jahren wurde diese Marke nicht mehr geknackt!) und durfte sich so zum zweiten Mal nach 2014 über die Torjäger-Kanone freuen. Eine beeindruckende Saison des 27-Jährigen.
Und dennoch: In der Rubrik "Gewinner des Tages" kommt man an diesem Spieltag einfach nicht an Bremen, dessen Siegtorschützen Papy Djilobodji und den Werder-Fans an sich vorbei. Letztere hatten vor der entscheidenden Partie gegen Abstiegskonkurrent Frankfurt gefühlt die ganze Stadt mobilisiert, um ihrem Team (vor dem Spiel auf Relegationsrang 16 platziert) zu signalisieren: Wir stehen hinter euch! Und so gab es bereits bei der Ankunft des Teambusses am Stadion den ersten Gänsehaut-Moment.
Auch während des Spiels sorgte der grün-weiße Anhang durchweg für fantastische Stimmung, die kurz vor Abpfiff überkochte, als Djilobodji den Ball in der 88. Minute zum entscheidenden 1:0 über die Linie drückte. Ausgerechnet Djilobodji, der mit seiner Kopf-ab-Geste im Spiel gegen Mainz 05 im März für Aufsehen gesorgt hatte, wurde damit zum Retter der Hansestädter, die sogar noch auf den 13. Tabellenplatz vorrückten. Kein Abstieg, keine Relegation.
Verständlich, dass man im Anschluss so feierte wie zuletzt vor zwölf Jahren, als Bremen die Meisterschaft holte - inklusive Platzsturm Tausender euphorischer Fans. Die Werder-Profis selbst dürften es auch gut krachen gelassen haben - die Erlaubnis hatten sie jedenfalls: "Die Spieler können machen, was sie wollen. Das ist mir scheißegal", erklärte Manager Thomas Eichin am späten Samstagabend im ZDF-Sportstudio.
Aufreger des Tages
Noch einmal geht's nach Augsburg. Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Florian Meyer. Der lieferte zwar keinen wirklichen Aufreger - davon gab es in der Saison letztlich ja auch schon genug -, dafür aber einen Moment zum Schmunzeln. In seinem letzten Spiel als Bundesliga-Referee passierte dem Braunschweiger ein Fauxpas, an den er sich vermutlich sein Leben lang erinnern wird: Der 47-Jährige pfiff die erste Halbzeit einfach mal knapp 30 Sekunden zu früh ab. Als die Spieler bereits auf dem Weg Richtung Kabine waren, bemerkte Meyer seinen Fehler - und ließ kurzerhand noch mal einige Sekunden "nachspielen". Zum Glück fiel dabei kein Treffer, sonst wäre aus dem Fehlpfiff sicherlich doch noch ein Aufreger geworden.
Verlierer des Tages
Zugegeben: Die Chancen des VfB Stuttgart auf die Relegation waren schon vor dem Anpfiff äußerst gering. Was die Schwaben jedoch gegen Wolfsburg ablieferten, war der ersten Liga nicht würdig. Als hätten sie den Kampf um den Klassenerhalt schon vor der Partie aufgegeben, traten die VfB-Profis - vor allem in Halbzeit eins - derart leidenschafts- und emotionslos auf, dass ihre mitgereisten Fans sie verständlicherweise bitterböse auspfiffen. Selbst der zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstreffer durch Didavi setzte nicht den unbedingten Willen frei, es vielleicht doch noch schaffen zu können. So gingen die Stuttgart am Ende mit 1:3 unter - und damit gleichzeitig auf direktem Wege in Liga zwei.
Der erste Abstieg nach 41 Jahren im Oberhaus hatte dann auch schon am Sonntag erste Konsequenzen. Nicht nur wird Jürgen Kramny nicht länger Cheftrainer sein, auch nahm Präsident Bernd Wahler angesichts des Absturzes seinen Hut. Immerhin tat man damit den enttäuschten Fans einen Gefallen ...
Bild des Tages
Bierduschen gehören nicht nur in München zum guten Ton, wenn es etwas zu feiern gibt. Allerdings dürfte sich kein anderer Bundesliga-Trainer derart mit der Prozedur auskennen wie der Noch-Bayern-Coach Pep Guardiola. Der aber kann sich auch nach unter anderem drei Meistertiteln und bislang einem Pokalsieg offenbar nicht an die kühle Erfrischung gewöhnen - auch wenn er bei diesem "Bier-Angriff" David Alabas ausnahmsweise mal lächelt. "Ist kalt und stinkt", sagte der zu Manchester City wechselnde Katalane den Reportern auf die typischen Weißbierduschen angesprochen. Möglicherweise muss er da am kommenden Samstag noch mal durch - vorausgesetzt die Bayern schlagen Rivale Dortmund im Pokalfinale in Berlin.
Die besten Sprüche der Bundesliga-Saison
"Es macht Spaß, uns zuzuschauen, auch wenn ich selbst nicht zugeschaut habe." (Der zweifache Torschütze Thomas Müller zum 5:0-Sieg des FC Bayern München im Eröffnungsspiel der 53. Bundesliga-Saison gegen den Hamburger SV)
"Man entwickelt ja ein Gefühl für Situationen. Vor dem Spiel war alles irgendwie nett. Der Blödsinn ist ja nur, dass man dann auch noch bestätigt wird." (Bayern Münchens Sportchef Matthias Sammer zum frühen Rückstand nach nur neun Sekunden beim 2:1-Sieg in Hoffenheim)
"Das ist nichts, was wir im Labor ausprobieren." (VfB-Stuttgart-Trainer Alexander Zorniger verteidigte nach dem 1:4 gegen Eintracht Frankfurt sein offensives Spielkonzept)
"Wir sind alle nur Menschen. Du schreibst auch manchmal Scheiße." (Leverkusens Angreifer Stefan Kießling auf die Frage eines Journalisten zu den Gründen für das 0:1 gegen Darmstadt)
"Der Trainer hat ja gesagt, ich komme mit dem Putzeimerchen vorbei, aber das war gar nicht nötig. Alles hat schön nach Meister Proper gerochen." (Klaus Rüdiger Fritsch, Präsident des SV Darmstadt 98, nach dem "Spiel des Jahres" gegen den FC Bayern München. Vor der Saison hatte er angekündigt, dass man in der Uralt-Arena am Böllenfalltor noch einmal durchwischen werde, wenn der Rekordmeister kommt)
"Jetzt sind wir Tabellenletzter, ein Platz, der den Leistungen entspricht. Abstieg ist nicht möglich." (Clubchef Martin Kind nach dem 1:3 von Hannover 96 gegen den VfB Stuttgart)
"Lewy hat eine kleine Krise. Er hat nur zwei Tore gemacht. Aber wir drücken mal ein Auge zu." (Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer nach dem 3:0 in Mainz über den Doppelpack von Robert Lewandowski, der im Spiel zuvor gegen Wolfsburg fünfmal getroffen hatte)
"Wahrscheinlich hat er sich vor dem Schuss schon in die Hose gemacht." (Der Mainzer Torwart Loris Karius über den Darmstädter Elfmeter-Fehlschützen Sandro Wagner beim 2:3 zwischen den "Lilien" und Mainz)
"Wir müssen uns zusammensetzen und uns wahrscheinlich auf die Fresse hauen. [...] Das ist kein Bundesliganiveau." (Hoffenheims maßlos enttäuschter Eugen Polanski bei "Sky" nach der 2:4-Niederlage seiner Mannschaft beim VfL Wolfsburg)
"Es ist egal, ob man mit Vierer-, Fünfer- oder Sechserkette spielt. Die Bayern finden immer ihre Lücken." (Kölns Torhüter Timo Horn nach dem 0:4 beim FC Bayern)
"Wir sind alle Interimstrainer, ich habe nur keinen Vertrag." (Borussia Mönchengladbachs André Schubert auf die Frage, ob er sich auch nach dem sechsten Ligasieg noch als Interimscoach fühle)
"Zur Brust nehmen ist schwer. Er ist ein kräftiges Kerlchen." (Mönchengladbach-Trainer André Schubert auf die Frage, ob er sich Granit Xhaka wegen dessen Gelb-Roter Karte im Spiel gegen Ingolstadt mal "zur Brust" nehmen wolle)
"Die haben versucht, ihren Bus vor dem eigenen Sechzehner zu parken." (Bayern-Profi Thomas Müller über die defensive Taktik von Gastgeber Schalke 04 beim 3:1-Sieg der Bayern im damaligen Topspiel)
"Ich habe kein General-Lob verteilt." (Ingolstadt-Trainer Ralph Hasenhüttl zur Pausenansprache beim 0:4 in Hannover)
"Die Niederlage tut nicht gut, aber sie zeigt, dass unsere Mannschaft von diesem Planeten ist und menschlich agiert." (Bayerns Matthias Sammer nach dem 1:3 der Münchner in Mönchengladbach)
"Ich habe den Schiedsrichter Eierkopp genannt. Im Rheinland, wo ich herkomme, ist das keine Beleidigung." (Kölns Manager Jörg Schmadtke über Schiedsrichter Guido Winkmann, der ihn beim 1:1 in Bremen auf die Tribüne verbannt hatte)
"Sie glauben es nicht, aber wir haben tatsächlich ein Festgeldkonto." (Sportvorstand Horst Heldt auf die Frage, wie der verschuldete FC Schalke 04 die damals geplanten Wintertransfers finanzieren wolle)
"Der hat auch die Handschuhe an, dann muss er die Bälle halten." (Hoffenheims damaliger Trainer Huub Stevens nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen über seinen starken Torhüter Oliver Baumann)
"Er lässt das Bein stehen und ich komme nicht durch. Soll ich rüberspringen? Ich bin doch kein Hürdenläufer." (Bayer Leverkusens Stürmer Stefan Kießling zu dem an ihm verursachten Elfmeter beim 3:0 gegen Hannover 96)
"Es hilft nichts, wenn sie nachts noch zusammen schlafen." (Der damalige Hannover-Trainer Thomas Schaaf auf die Frage, ob ein Kurz-Trainingslager helfen könnte)
"Ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Es war, wie in eine alte Wohnung zurückzukehren. Man kennt alles und fühlt sich wohl." (Der davor nur als Reservist eingesetzte Dortmunder Abwehrspieler Neven Subotic über sein erstes Saisonspiel vor heimischer Kulisse; Dortmund gewann 1:0 gegen Hannover)
"Das kleine gallische Dorf Gladbach hat heute gewonnen." (Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl nach dem 1:0-Derbysieg gegen den 1. FC Köln)
"Das Spiel besteht daraus, dass sie herumblöken und sich fallen lassen. Das ist eine ekelhafte Mannschaft." (Hamburgs Mittelfeldspieler Lewis Holtby nach dem 1:1 gegen den FC Ingolstadt)
"Ganz einfach: zack, zack, zack." (Der dreifache Bremer Torschütze Claudio Pizarro nach dem 4:1 bei Bayer Leverkusen auf die Frage, wie er das gemacht habe)
"José Mourinho ist frei. Vielleicht schaffen wir es mit dem." (Abwehrspieler Marco Russ zur damaligen Trainerdiskussion bei Eintracht Frankfurt nach dem 1:1 gegen Ingolstadt)
"Mein Papa und mein Onkel sind hier, sie haben aus Ungarn im Auto ein halbes Schwein und Rotwein mitgebracht." (Hertha-Trainer Pal Dardai zu den familiären Feierlichkeiten nach dem 2:0-Sieg gegen Schalke)
"Dreckige Siege fühlen sich auch gut an." (Torwart Ralf Fährmann vom FC Schalke 04 nach dem schmeichelhaften 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach)
"Wenn ich Fifa-Präsident werden kann, kannst du die Champions League gewinnen." (Gianni Infantino im ZDF über den Mainzer Trainer, seinen Schweizer Landsmann Martin Schmidt)
"Also, trainieren tun wir das nicht." (Trainer Jürgen Kramny zum damals bereits sechsten Eigentor seines VfB Stuttgart in dieser Saison; der VfB unterlag den Bayern mit 1:3)
"Es bleibt unten schön kuschlig in der Region, in der wir uns befinden. Kuschlig ist Gott sei Dank nicht so schlecht im Leben - vor dem Kamin. In der Tabelle eher ungünstig." (Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann über die damalige Situation im Abstiegskampf)
"Meine Frau trägt einen kleinen Ball in sich." (Kölns werdender Vater Marcel Risse zu seinem Torjubel mit dem angedeuteten Schnuller nach seinem 3:1 und der Armwiege nach seinem 4:1)
"Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe. Das habe ich nicht nötig." (BVB-Kapitän Mats Hummels über Aussagen des ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß, dass der Weltmeister selbst an die Tür der Münchner geklopft habe)
"Es ist das achte Weltwunder." (Flügelspieler Marcel Heller zum Coup des Außenseiters Darmstadt 98, der sich vorzeitig die weitere Bundesligazugehörigkeit sicherte)