Auch mit seiner zweiten Garnitur war Borussia Dortmund eine Nummer zu groß für den 1. FC Saarbrücken: Trotz aller Personalsorgen siegte sich der BVB am Dienstagabend durch das hochverdiente 2:0 (1:0) beim Vorletzten der 3. Liga mühelos ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Vor 30.931 Zuschauern gelangen Julian Schieber (19.) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer in dieser Saison und Jonas Hofmann (49.) die Tore für den Favoriten.
Die drei Polen - Torjäger Robert Lewandowksi, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek - saßen zunächst nur auf der Bank, im Tor durfte der Australier Mitch Langerak Neu-Nationalspieler Roman Weidenfeller vertreten. Ungeachtet seiner Ankündigung, mit der bestmöglichen Mannschaft anzutreten, rotierte Klopp im Vergleich zum 3:1 am Samstag in Mainz insgesamt sechs Neue in die Startformation. Mats Hummels, Ilkay Gündogan, Neven Subotic, Marco Reus, Marcel Schmelzer, Nuri Sahin und Sven Bender fehlten ohnehin verletzt.
Bis auf den Treffer von Schieber, der eine butterweiche Flanke von Hofmann einköpfte (19.), brachte die Dortmunder Dominanz vor der Pause wenig Zählbares. Schieber (10./36.), der starke Henrich Mchitarjan (14./21.) und Pierre-Emerick Aubameyang (12.) vergaben aussichtsreiche Möglichkeiten. So wäre dem Team von Milan Sasic bei seinem einzig gefährlichen Konter beinahe der Ausgleich geglückt: Marcel Ziemers Rechtsschuss nach einem langen Ball von Nils Fischer touchierte aber nur leicht den linken Außenpfosten (38.).
Hoffenheims Überraschungserfolg bei den Königsblauen
Das erste Saisonziel des FC Schalke 04 wurde dagegen von 1899 Hoffenheim zerstört. Durch ein überraschendes 3:1 (3:0) bei den Königsblauen zog der Fußball-Bundesligist aus dem Kraichgau am Dienstag zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren ins Viertelfinale des Wettbewerbs ein. Vor 51.078 Zuschauern machten Kai Herdling (21.), Kevin Volland (32.) und Roberto Firmino (35.) den Pokal-Ambitionen der Gelsenkirchener schon frühzeitig den Garaus. Lohn für die Schalker Bemühungen im zweiten Durchgang war das Anschlusstor von Jefferson Farfan (67.), zu mehr reichte es nicht.
Die Königsblauen, die beim 3:3 in Sinsheim vor einigen Wochen noch eine Zwei-Tore-Führung verspielt hatten, übernahmen zu Beginn das Kommando. Allerdings konnten sie sich zunächst keine große Chance erspielen und wackelten in der Abwehr bei den schnellen Kontern der Gäste bedenklich. Dennoch resultierte die 1899-Führung eigentlich nicht aus einer echten Möglichkeit. Herdlings als Flanke gedachter Schuss von der linken Seite segelte an Freund und Feind vorbei zum überraschenden 1:0 ins Netz. Torhüter Ralf Fährmann schien von Volland noch irritiert.
Doch damit nicht genug. Elf Minuten später traf Volland nach einem Ballverlust von Atsuto Uchida und einem Pass von Roberto Firmino durch die Beine des Schalke-Keepers zum 2:0. Und auch der nächste Konter saß, nachdem der am Samstag noch für seine starke Leistung gefeierte Jermaine Jones einen Fehlpass produziert hatte: Diesmal vollendete Roberto Firmino eiskalt. Schalke war völlig konsterniert.
Mit der Einwechslung von Youngster Max Meyer für Roman Neustädter versuchte Schalke-Coach Jens Keller mit Wiederbeginn die Offensive zu beleben, doch zwingende Aktionen hatten in der nun härter werdenden Partie weiterhin Seltenheitswert. Nach einer Rangelei mit Sven Schipplock stieß Benedikt Höwedes seinen Gegenspieler vor die Brust, der daraufhin spektakulär zu Boden ging (55.). Schiedsrichter Knut Kircher beließ es bei Gelb für die beiden Streithähne.
Das mögliche Anschlusstor für die Knappen vereitelte Grahl, der in der 64. Minute einen Schuss von Julian Draxler mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte. Drei Minuten später schlenzte Farfan den Ball nach einer feinen Einzelleistung zum 1:3 in die lange Ecke. Dagegen spielte 1899, das mit 32 Toren über den zweitstärksten Angriff der Liga verfügt, nicht mehr mit letzter Konsequenz nach vorne.
Ilicevic schießt HSV ins Pokal-Viertelfinale
Früher am Abend waren Bundesliga-Dino Hamburger SV und Zweitligist 1. FC Kaiserslautern als erste Clubs ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Nur vier Tage nach ihrem erfolgreichen Hamburg-Abstecher in der 2. Liga zum FC St. Pauli, wo die Kölner 3:0 gesiegt hatten, präsentierte sich der Aufstiegsaspirant auch gegen den HSV mutig und mindestens gleichwertig - bis zur 42. Minute: Nach einer weiten Flanke von Marcell Jansen von der linken Seite nahm Maximilian Beister den Ball direkt aus der Luft und drosch ihn aus 17 Metern mit links ins Netz.
Die ohne die verletzten Stars Rafael van der Vaart und Heiko Westermann angetretenen Gastgeber, die zuletzt 1987 den Cup holten, brachten die Kölner jedoch zurück ins Spiel. Nach einem schlechten Zuspiel von Johan Djourou angelte sich Adam Matuschyk den Ball und glich aus (54.). Nur vier Minuten später touchierte ein knallharter Freistoß von Patrick Helmes die Latte des HSV-Tores. Auf der anderen Seite schoss Tolgay Arslan freistehend über den Balken (65.). Erst Ivo Ilicevic (85.) erlöste den Favoriten mit einem Direktschuss aus kurzer Entfernung. Helmes traf in der Nachspielzeit noch den Pfosten und verpasste den erneuten Ausgleich.
Kaiserslautern souverän im Viertelfinale
Gut erholt vom jüngsten 2:3 in der Liga in Dresden präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern bei Union Berlin. Die Pfälzer dominierten die Partie von Beginn an und erzielten nach Eckbällen in der ersten Hälfte auch die verdienten Tore. Willi Orban (18.) köpfte eine Flanke von Enis Alushi ein, Simon Zoller drückte das Leder unmittelbar vor der Pause mit der Brust über die Linie. Marcel Gaus (83.) machte in der Schlussphase alles klar. Die Lauterer, Pokalsieger 1996 und 2003 im Endspiel, haben nun erstmals seit drei Jahren wieder die Chance auf den Halbfinal-Einzug.