Titelverteidiger Werder Bremen hat in der Fußball- Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen müssen und seine erste Niederlage kassiert. Im 15. Nordderby gegen den VfL Wolfsburg unterlagen die Bremer am Sonntag zu Hause vor 36 700 Zuschauern im Weserstadion mit 1:2 (0:0). Nationalstürmer Thomas Brdaric (46. Minute) und Pablo Thiam (53.) waren für die sehr diszipliniert agierenden Gäste erfolgreich. Werders Fünf-Millionen-Euro-Einkauf Miroslav Klose erzielte zwar in der 70. Minute seinen ersten Treffer für die Bremer und sein erstes Bundesligator seit fünf Monaten, doch zu einem Punktgewinn des phasenweise enttäuschenden deutschen Meisters reichte es in einer hochdramatischen Schlussphase nicht mehr.
Werder verschenkte erste Halbzeit
«Wir haben mit etwas Glück gewonnen. Die geballte Bremer Offensive mit vier Stürmern hätten wir mit Kontern besser nutzen müssen», sagte Wolfsburgs Trainer Erik Gerets nach dem zweiten Auswärtssieg seines Teams in dieser Saison. Enttäuscht war Werder Coach Thomas Schaaf, der vor dem Spiel als «Trainer des Jahres» geehrt worden war. «Wir haben die erste Halbzeit her geschenkt und haben den Gegner spielen lassen. Zum Schluss sind wir aufgewacht», ärgerte sich Schaaf über die schlechte Vorstellung seiner Elf vor der Pause.
Rauer Bundesliga-Alltag
Drei Tage nach der Champions-League-Auslosung hatten die Bremer sichtbar Schwierigkeiten, sich auf den Bundesliga-Alltag zu konzentrieren. «Es ist schwierig umzuschalten», gab auch Sportdirektor Klaus Allofs zu. Dagegen traten die Gäste nach einer turbulenten Woche konzentriert auf. Der Rücktritt von Manager Peter Pander wegen des Einsatzes des nicht spielberechtigten Marian Hristow beim peinlichen Pokal-Aus in Köln hatte im Team keine Spuren hinterlassen.
Borussia Dortmund gegen Hannover 96 1:1
Mit seinem ersten Bundesliga-Treffer hat Per Mertesacker in letzter Sekunde den ersten Heimsieg von Borussia Dortmund verhindert und Hannover 96 den ersten Punktgewinn beschert. Der 19-Jährige glich am Sonntag in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 1:1 (0:1)-Endstand aus. Die Borussen waren am dritten Spieltag vor 74 000 Zuschauern im Westfalenstadion durch den stark aufspielenden Tomas Rosicky (29.) in Führung gegangen. Während die Gastgeber den Sprung ins vordere Tabellendrittel verpassten und auf den achten Rang abrutschten, bleiben die Niedersachsen, die ein Spiel weniger haben, auf dem 16. Rang.
«Unglaublich - in letzter Sekunde das Tor zu bekommen. Das darf nicht passieren. Es darf nie einer so frei den Ball Sekunden vor Schluss so frei ins Tor köpfen», meinte der sichtlich mitgenommene BVB-Coach Bert van Marwijk. «Wir müssen in der ersten Halbzeit klar in Führung gehen», befand Kollege Ewald Lienen. «Wenn wir 1:0 oder 2:0 vorn liegen, haben wir ein anderes Spiel. So gehen sie in Führung - eigentlich unverdient.»
Unbeeindruckt von der katastrophalen Bilanz bei den Borussen - den letzten Sieg feierte Hannover vor 40 Jahren mit einem 2:0 - diktierte die Gäste-Elf in den Anfangsminuten das Spiel. Nach nur drei Minuten musste Dortmunds Keeper Guillaume Warmuz in höchster Not gegen den lauffreudigen Amerikaner Clint Mathis retten. Der 34- jährige Franzose hielt anschließend auch gegen den 96er-Debütanten Ricardo Sousa seinen Kasten sauber.