Ein Jahr WM Surfen auf der Euphoriewelle

Mit Leichtigkeit und einem zaubernden Miro Klose sichern sich die "Klinsmänner" vor einem Jahr gegen Ecuador den Gruppensieg - getragen von der einsetzenden Euphoriewelle im Land.

"Getragen von des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen". Mit einem riesigen Banner wünschten die deutschen Fans im Berliner Olympia-Stadion "ihren Jungs" auf dem Rasen pathetisch-patriotisch einen Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Ecuador. Das Ergebnis des Spiels war genau genommen unwichtig, denn die Deutschen waren bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Aber die Euphoriewelle schwappte durch das Land und weniger als der Gruppensieg wäre als unerwünschter Dämpfer empfunden worden. Die Südamerikaner galten als respektabler Gegner und wurden vom DFB-Team durchaus ernst genommen - zumindest wurden sie von Klinsmann und Co. im Vorfeld der Partie stark geredet.

Was dann folgte, war ein souveränes Spiel der Deutschen. Ungefährdet und mit einer gewissen Leichtigkeit watschen sie Ecuador mit 3:0 ab. Im Mittelpunkt des ersten Berliner Auftritts: Miro Klose, der mit seinen Toren drei und vier der beste Spieler auf dem Platz war und sich an die Spitze der Torjägerliste setzte. "Miro Klose, Superstar" titelten wir in unserem Spielbericht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt gehörte er zu den Stars des Turniers.

Klose drehte richtig auf

In der vierten Minute waren die Deutschen nach ihrer ersten Offensivaktion in Führung gegangen. Schweinsteiger hatte in den Rücken der Abwehr zu Klose gepasst, der sicher und ohne zu zögern ins lange Eck einnetzte. Klose drehte jetzt richtig auf und wirbelte die Abwehr der Ecuadorianer gehörig durcheinander. Die Erinnerung daran lässt Kloses gegenwärtiges Formtief umso eklatanter erscheinen.

Michael Ballack zog geschickt die Fäden und gab dem deutschen Spiel Rhythmus, die Deutschen zeigten sich in Hochform. Kurz vor der Pause traf Klose nach Zuspiel von Ballack erneut, die Zuschauer jubelten frenetisch und Klose zeigte der Welt seinen Salto. Und dann noch das: In der zweiten Halbzeit erzielte "Sorgenkind" Lukas Podolski sein erstes WM-Tor. Fußball-Deutschland konnte aufatmen, alles lief bis zu diesem Zeitpunkt ideal für das DFB-Team, das Fußball-Fest in Deutschland gewann an Fahrt.

Mit makelloser Bilanz ins Achtelfinale

Mit einer makellosen Bilanz von neun Punkten zog die deutsche Nationalmannschaft in das Achtelfinale ein. Ganze zwei Gegentreffer hatte sie in der Vorrunde kassiert. Im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica. Sie hatte eine Menge Selbstvertrauen getankt für die kommenden Spiele, die sportlich gesehen erst die richtige Herausforderung darstellten. Der Gegner im Achtelfinale hieß Schweden.

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