Die EM 2016 in Frankreich ist in vollem Gange. Tag zwei hatte einiges zu bieten. Gespielt wurde in den Gruppen A und B. Hier finden Sie alle Ergebnisse, Tabellen und Statistiken. Alles, was sonst noch von Relevanz war, lesen Sie hier:
Der Hammer des Tages
Eric Dier ist noch nicht lange in der englischen Nationalmannschaft, aber offensichtlich genießt er bereits genug Vertrauen, dass er Freistöße an der Strafraumgrenze schießen darf. Der Mittelfeldmann von Tottenham zeigte im Spiel gegen Russland auch direkt, warum das so ist. Mit ordentlich Wumms jagte er das runde Leder im Torwarteck über Akinfeev in die Maschen. Ein sehenswerter Treffer, auch wenn es am Ende nicht zum Sieg reichte.
Die Idioten des Tages
Vor dem Topspiel der Gruppe B, England gegen Russland, gerieten Fans beider Lager in Marseille aneinander. Mehrere Menschen wurde zum Teil schwer verletzt. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Randalierer zu trennen. Bilder, die diese EM nicht braucht und die sich im Stadion dann wiederholten. Auf den Rängen gab es heftige Auseinandersetzungen.
Die Diskussion des Tages
Mit Claudia Neumann kommentierte erstmals eine Frau ein EM-Spiel der Männer - und auf Twitter wurde das Spielgeschehen von Wales gegen Slowakei zum Nebenschauplatz. Gegner und Befürworter der ZDF-Reporterin lieferten sich eine hitzige Debatte.

Der Fliegenfänger des Tages
Wird die EM 2016 das Turnier der orientierungslos umherfliegenden Torhüter? Nachdem bereits Rumäniens Ciprian Tatarusanu im Eröffnungsspiel gegen Frankreich am Ball vorbeisegelte - dabei allerdings wenigstens eine Ausrede hatte, weil er von Olivier Giroud gefoult wurde - setzte Albaniens Etrit Berisha noch einen drauf: Völlig ohne Fremdeinwirkung verpasste er die Flanke von Xherdan Shaqiri, die der Hoffenheimer Fabian Schär nach nur fünf Spielminuten zum Siegtor einköpfte. Sieht ganz so aus, als wird aus dem "Fliegenfänger des Tages" noch eine tägliche Rubrik bei dieser Euro.
Der Bärendienst des Tages
Kapitän Lorik Cana ist Herz und Seele der albanischen Nationalmannschaft, der Anführer, an dem sich alle aufrichten. Umso folgenschwerer seine Aktion in der 36. Minute des Spiels gegen die Schweiz: Bereits verwarnt, wehrte er an der Strafraumgrenze einen Ball mit der Hand ab. Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo zückte die Gelb-Rote Karte – nur die Italiener Gianluca Zambrotta (2000, 34. Minute) und Luigi Apolloni (1996, 28. Minute) sahen bei einer EM noch schneller die Ampelkarte. Die Albaner hatten sogar noch Glück, dass der Schweizer Blerim Dzemaili den anschließenden Freistoß aus 17 Metern nur an den Pfosten hämmerte.
Der Ronaldo des Tages
Ein bisschen südeuropäisches Flair bei den Turnierneulingen aus dem Norden: Als der walisische Superstar Gareth Bale in der 10. Minute des Spiels gegen die Slowakei zum Freistoß antritt, reibt man sich kurz die Augen – spielt Cristiano Ronaldo plötzlich für Wales? Wie sein Vereinskamerad von Real Madrid legt Bale sich den Ball zurecht, macht ein paar Stechschritte rückwärts und stellt sich vor dem Anlauf breitbeinig in Pose. So imitiert er ziemlich exakt das berühmte Ritual des portugiesischen Weltfußballers. Das Beste aus Sicht der walisischen Fans: Auch in der Ausführung orientiert sich Bale eng am Vorbild – und trifft zum 1:0.
