EM 2021 München ganz bunt: So reagierten die Fans vor Ort auf das Uefa-Verbot

Vor der Münchner Allianz Arena zeigten sich trotz des Uefa-Verbots viele Fans mit Regenbogen-Flaggen
Vor der Münchner Allianz Arena zeigten sich trotz des Uefa-Verbots viele Fans mit Regenbogen-Flaggen
© DPA
Vor dem Gruppenfinale zwischen Deutschland und Ungarn war das Uefa-Verbot, die Arena in den Regenbogenfarben anzuleuchten, das bestimmende Thema. So reagierten die Fans vor und im Stadion.

Nach dem Uefa-Verbot für eine Beleuchtung der Münchner Allianz Arena in Regenbogenfarben haben andere deutsche Stadionbetreiber ein deutliches Zeichen für Toleranz und Gleichstellung gesetzt. Während der EM-Partie der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn haben die Fußball-Arenen in Berlin, Frankfurt, Köln, Wolfsburg und Augsburg bunt geleuchtet. Auch die Fans vor Ort haben auf das Verbot reagiert. Dagegen wirkte die Tribüne der Ungarn eher trist.

Gay Community organisierte Protest

Als Protestaktion hatte die Gay-Community vor dem Stadion Regenbogenfahnen an die Fans verteilt. Unter dem Motto "Don't kick LGBTIQ*-rights", hatten sich die Organisatoren von CSD Deutschland e.V., dem Dachverband der deutschen Christopher Street Days, und dem CSD München vorgenommen, trotzdem für eine "bunte, regenbogenfarbene Kulisse" in München zu sorgen – "vor dem Stadion und im Stadion", wie es in einer Pressemitteilung vorab hieß.

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"Spielen alle Fans mit, können wir auf 11.000 Regenbogenfahnen und eine regenbogenfarbene Kapitänsbinde beim Spiel gegen Ungarn hoffen, die ein deutliches Zeichen gegen Homo- und Trans*-Feindlichkeit im Sport und für die Achtung von Menschenrechten in Europa setzen", so die Organisatoren weiter. Zudem wurden 4.500 Aufkleber mit "#dontkickLGBTIQrights"-Aufdruck verteilt werden.

Antwort auf Uefa-Verbot: Deutschland gegen Ungarn: Regenbogenfahnen am Münchner Rathaus gehisst
Deutschland gegen Ungarn: Regenbogenfahnen am Münchner Rathaus gehisst

Deutsche Fans bekennen Flagge

Die Aktionen schienen zumindest teilweise Erfolg zu haben. Vor dem Stadion liefen viele Fans bunt bekleidet auf. Selbst Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ließ sich vorab in der Arena mit Regenbogen-Mundschutz ablichten – und das, obwohl CSU und AfD dagegen waren, den Landtag in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen. Ganz anders dagegen der Münchner Hauptbahnhof, der seine Gäste aus Ungarn mit bunten Flaggen begrüßte. 

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Ein Blog für rechtsextreme Fangruppierungen hat für das Rauben von Regenbogenfahnen in München Aufkleber und T-Shirts als Belohnung versprochen, wenn diese ihnen zugeschickt werden. Die Polizei wird das EM-Spiel dieses Mal mit 1500 zusätzlichen Beamten begleiten. Das bestätigte der Präsidiumssprecher gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk".

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Viele ungarische Fans in Schwarz gekleidet

Bei den ungarischen Fans sah es auf der Tribüne eher trist aus. Die meisten kamen in roten Ungarn-Trikots und schwenkten die eigene Nationalflagge. Zum Teil befanden sich aber auch schwarz bekleidete Hooligans der "Carpathian Brigade" auf den Rängen.

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Sie werden der rechtsextremen Bewegung zugeordnet und unterstützten die Nationalmannschaft Ungarns in den vergangenen Spielen lautstark. Sie sitzen häufig direkt hinter dem Tor und wurden auch bei diesem Spiel dabei beobachtet, wie sie Manuel Neuer anpöbelten. Nach den Protesten hatte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán sich dagegen entschieden, zum Spiel nach Deutschland zu reisen.

Aber auch auf den deutschen Rängen war es bei Weitem nicht nur bunt. In der Arena selbst mischten sich die Regenbogen-Flaggen unter die deutschen Nationalfarben, die das farbenfrohe Spektakel eher ausglichen. Der Auffälligste war ein Flitzer, der gleich zu Beginn des Spiels mit einer Pride-Flagge über den Rasen rannte. 

yak

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