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Fußball-Bundesliga HSV bleibt Mittelmaß - Freiburg auf Europapokal-Kurs

Der SC Freiburg hat durch einen Sieg gegen den FC Ausgburg den sechsten Tabellenplatz gefestigt. Verfolger HSV erlitt durch ein Remis gegen Wolfsburg einen Rückschlag im Kampf um Europa.

Der SC Freiburg hat das Fernduell um einen Europapokalplatz gegen HSV am Sonntag vorerst gewonnen. Durch einen 2:0-Erfolg gegen den FC Augsburg verteidigten die Breisgauer den sechsten Tabellenplatz. Das Team von Trainer Christian Streich hat jetzt 48 Punkte auf dem Konto. Der HSV kam im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 hinaus und belegt aktuell mit drei Punkten Rückstand auf Freiburg den siebten Platz.

Der HSV präsentierte sich über weite Strecken nicht europapokalreif. HSV-Trainer Thorsten Fink musste gleich auf sieben Spieler verzichten. Kurzfristig fiel auch noch Linksverteidiger Marcell Jansen wegen Magen-Darm-Problemen aus. Für ihn rückte Zhi Gin Lam in die Startformation, der jedoch zunächst sehr unsicher wirkte. Viele seiner Pässe gingen rückwärts zu Keeper Jaroslav Drobny, der den gelbgesperrten Nationaltorwart René Adler gut vertrat.

Auch von Wolfsburg kommt nicht viel

Viel Arbeit bekamen jedoch vorerst weder Drobny noch Gegenüber Diego Benaglio. Nur ein Volleyschuss von Rafael van der Vaart nach schöner Kombination sorgte in der 4. Minute kurz für Aufregung, doch Benaglio stand genau richtig und hatte keine Mühe. Danach blieb bei beiden Teams vieles Stückwerk im Spiel nach vorn. Eine Schwalbe von Heung-Min Son im Wolfsburger Strafraum ahndete Schiedsrichter Jochen Drees (Münster-Sarmsheim) zurecht mit Gelb (20.).

Eine Woche nach dem 1:4 beim FC Schalke 04 bekamen die angeknockten Hamburger das Spiel nicht unter Kontrolle. Die Wolfsburger wagten ebenfalls nur wenig. So musste ein kapitaler Aussetzer von HSV-Abwehrchef Westermann in der 31. Minute her, um für etwas Belebung zu sorgen. Ivica Olic war jedoch zu überrascht, als Westermann neben den Ball trat. Der VfL-Angreifer hatte zwar freie Bahn, schoss aber überhastet in die Arme von Drobny.

Aber auch offensiv sorgte Westermann für Gefahr - und wie. Nach van der Vaarts feinem Freistoß verlängerte der 29-Jährige den Ball mit dem Hinterkopf zum 1:0 ins Tor. Es war sein dritter Saisontreffer.

Hamburgs Diekmeier verpasst die Vorentscheidung

Nur Sekunden nach der Pause hätte Dennis Diekmeier schon eine Vorentscheidung herbeiführen können. Nach schönem Zuspiel von Tomas Rincon lief Diekmeier allein auf Benaglio zu, setzte den Ball aber über das Tor. Allmählich wurde die Partie munterer, weil nun endlich auch die Wolfsburger zielstrebiger nach vorn spielten. Die besseren Chancen aber hatte noch der HSV. Son zwang Benaglio mit einem Fernschuss zur Parade (59.), auch bei Lams Aufsetzer war der Schweizer Schlussmann gefordert (61.).

Das Tor erzielten dann aber die "Wölfe". Nach Flanke des gerade eingewechselten Ivan Perisic war Hasebe per Kopf zur Stelle, weil die HSV-Abwehr dem Rechtsverteidiger zu viel Platz ließ. Nun wackelten die Hamburger bedenklich. Allein Bas Dost hätte bei drei ganz dicken Gelegenheiten (72./75./77.) für die Gäste nachlegen müssen, verpasste aber ebenso wie Naldo (72.) die überfällige Führung. So blieb es beim letztlich gerechten Remis.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Freiburg gegen Augsburg gewann.

Der SC Freiburg hat mit dem ersten Sieg nach zwei Niederlagen seine Europa-Ambitionen wieder unterstrichen und dem FC Augsburg den Sprung von den Abstiegsrängen verwehrt. Der Sportclub gewann mit 2:0 (1:0) durch die Treffer von Cedrick Makiadi in der 30. Minute und Jonathan Schmid (61.). Während Freiburg weiter auf die Teilnahme auf den Europapokal hoffen darf, bleiben die Ausgburger auf dem 16. Rang. Ein Remis hätte ausgereicht, um erstmals seit dem 3. Spieltag die Abstiegsplätze bzw. den Relegationsrang zu verlassen.

Dabei konnten sie sich vor allem in der Anfangsphase vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Mage Solar Stadion in Freiburg keine Vorwürfe machen. Es war vielmehr bezeichnend, dass die erste und bis zum Führungstor auch einzige Chance der Freiburger aus einem Abwehrfehler der Gäste entstand. Nicht mal zwei Minuten waren gespielt, da fälschte Kapitän Paul Verhaegh den Ball gefährlich ab. Torwart Alexander Manninger reagierte aber geistesgegenwärtig und verhinderte einen Rückstand durch ein Eigentor.

Fortan bestimmte Augsburg eine knappe halbe Stunde das Geschehen auch vor dem Tor der Freiburger. Nur in den Kasten brachten die entschlossen wirkenden Gäste den Ball nicht. Sascha Mölders (10.) scheiterte mit einem Rechtsschuss an SC-Schlussmann Oliver Baumann, nicht mal sechzig Sekunden später klärte der Keeper spektakulär mit dem Fuß nach einem Flachschuss von André Hahn. "An Oli Baumann wissen wir, was wir haben", lobte Freiburgs Vereinschef Fritz Keller beim TV-Bezahlsender Sky. In der 23. Minute warf sich zudem Freiburgs Oliver Sorg in einem Schussversuch von Dong Won Ji.

Freiburg geht überraschend in Führung

Für Augsburg folgte prompt die Strafe. Einen strammen Schuss von Schmid konnte Manninger noch parieren, den Abpraller bugsierte Makiadi zu seinem dritten Saisontor über die Linie. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung für die Mannschaft von Trainer Christian Streich ebenso überraschend wie unverdient.

Im Gegenzug prüfte Hahn erneut Baumann, in der Folgezeit ließen die Freiburger aber weniger zu und verbuchten ihrerseits Chancen. Einen Schmid-Kopfball klärte Manninger aber sensationell, ein Schuss von Max Kruse verfehlte nur um Zentimeter das Tordreieck.

Zur zweiten Hälfte schickte Streich Matthias Ginter, den er aus der Startaufstellung genommen hatte, für Fallou Diagne aufs Feld. Die taktisch etwas umgestellten Hausherren kontrollierten nun deutlich das Geschehen. Hochkarätige Chancen für die Mannschaft von Markus Weinzierl gestatteten die Freiburger nicht mehr. Stattdessen überwand Schmid FCA-Keeper Manninger zum 9. Saisontor und der Vorentscheidung.

So haben es die Freiburger an den noch verbleibenden zwei Spieltagen weiter selbst in der Hand, die Koffer für Europa zu packen, nachdem sie zuletzt in der Saison 2000/2001 international gespielt hatten. "Wir wissen, dass es nicht einfach sein wird, wir haben auch keinen zweiten Anzug", meinte Clubpräsident Keller, aber man sei ja ein Fußballverein und wolle immer gewinnen.

tis/DPA DPA

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