Neuer Job, neue Fans, vertraute Trikot- Nummer: Giovane Elber hat nach seinem Blitztransfer vom FC Bayern München zu Olympique Lyon einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben und schon am Donnerstagmorgen im Training seinen Dienst beim französischen Fußball-Meister angetreten. Wie Clubchef Jean-Michel Aulas persönlich auf der Homepage des Vereins mitteilte, beträgt die Ablösesumme 4,2 Millionen Euro. "Die Verhandlungen mit Lyon und dem AS Monaco waren schwierig. Ich würde sie mit einem Fußballspiel vergleichen, in dem Monaco bis zur 88. Minute führt und am Ende Lyon gewinnt. Olympique war sehr professionell in den Verhandlungen, das hat den Ausschlag gegeben", erklärte der erfolgreichste ausländische Stürmer der Bundesliga-Geschichte die Entscheidung pro Lyon.
Bayern will Abschiedsspiel organisiern
Beim FC Bayern, wo Elber nach der Verpflichtung Roy Makaays nicht mehr gebraucht wurde, kam am Donnerstag doch Wehmut auf. "Der Abschied tut schon etwas weh, wenn man weiß, dass er hier nicht mehr auftaucht", sagte Trainer Ottmar Hitzfeld: "Wir werden aber schon noch mit ihm essen gehen und wir werden hier auch ein Abschiedsspiel veranstalten. Von daher wird es ein großes Fest werden." Elber habe einen gebührenden Abschied verdient. "Er hat großartige Leistungen für den FC Bayern gebracht."
Wieder Trickotnummer 9
Der Brasilianer durfte sich an seinem ersten Arbeitstag in Frankreich auch über Vertrautes freuen: Elber erhält in Lyon ebenso wie in über sechs Jahren bei Bayern die Nummer 9, die bei Olympique zuletzt sein zum spanischen FC Villareal abgewanderter Landsmann Sonny Anderson getragen hatte. "Sonny hat für Olympique Geschichte geschrieben. Ich bin stolz, diese Trikotnummer zu tragen. Ich will hier gut wie Sonny sein, vielleicht sogar besser", sagte Elber.
Bereits am Mittwoch erste Training in Lyon
Schon um 9.30 Uhr strömten die Fans zum Training des Meisters, um den neuen Star zu sehen. Elber traf bei seinem Einstand auf seinen Freund und Landsmann Claudio Cacapa, mit dem er einige Übungen absolvierte. "Claudio hat mich so oft angerufen, dass ich schon dachte, er ist der Manager. Dass ich hier auf Landsleute treffe, hat meine Entscheidung beeinflusst", so Elber. Vereinschef Aulas hieß Elber herzlich willkommen. Man habe sich seit Wochen um ihn bemüht: "Wir haben immer gehofft, einen Spieler dieser Klasse präsentieren zu können. Jetzt ist der Traum wahr geworden."
Deal mit Monaco eigentlich schon perfekt
Elber hatte sich zuvor mit seinen französischen Bayern-Kollegen Bixente Lizarazu und Willy Sagnol beraten. "Sie haben mir Monaco empfohlen. Aber als ich ihnen sagte, dass ich nach Lyon gehe, haben sie mir gesagt, das sei der FC Bayern Frankreichs." Lange hatte der AS Monaco als Favorit gegolten. Nach "kicker"-Angaben war der Transfer des 15-maligen Nationalspielers schon beschlossene Sache gewesen, ehe er nach einem Veto von Prinz Albert angesichts der angespannten Finanzlage des Clubs scheiterte.
Erster Einsatz am Wochende geplant
Schon am Samstag soll der 31-Jährige im Spiel gegen EA Guingamp sein Debüt in der französischen Liga geben. "Ich möchte Olympique helfen, Titel zu gewinnen", so Elber über seine neue Aufgabe. Er soll Landsmann Anderson ersetzen, der 1999 für 17,68 Millionen Euro aus Barcelona gekommen war. Der erste wirkliche Star bei "OL" hatte den Verein geprägt. Seit seiner Ankunft hatte sich Olympique immer für die Champions League qualifiziert.