Sie müssen nun am letzten Spieltag in der Gruppe H am 15. Dezember bei AEK Athen unbedingt gewinnen, um sich einen der ersten drei Plätze in der Gruppe zu erobern und als erster Fußball-Zweitligist in die dritte Runde des UEFA-Pokals zu kommen.
Der überragende Erik Meijer (25.) hatte die hoch überlegenden Gastgeber in Führung gebracht. Wladislaw Radimow (38.) erzielte noch vor der Pause per Foulelfmeter den Ausgleich für den Meisterschafts- Vierten der russischen Liga. Der eingewechselte Alexander Gorschkow (76.) brachte die Russen in Front, ehe Stefan Blank (90.) ebenfalls per Foulelfmeter wenigstens noch einen Punkt rettete. Pinto wird im entscheidenden Spiel in Athen wegen einer Gelb-Roten Karte (90.+2) nicht dabei sein.
Frisches Offensivspiel
Vor 25 300 Zuschauern begeisterten die Aachener in ihrem Ausweichquartier in Köln mit frischem Offensivspiel. Sie setzten von Beginn an das Konzept ihres Trainers Dieter Hecking konsequent um. Früh attackierten sie die Petersburger und ließen sie kaum zur Entfaltung kommen. Mit schnellem Passspiel und hohen Flanken in den Strafraum brachten die Aachener die Deckung der Russen immer wieder in Verlegenheit. Besonders Alemannias Kapitän Meijer war ein ständiger Unruheherd. Zenit-Torwart Wjatscheslaw Malafejew zeigte ein ums andere Mal seine Klasse auf der Torlinie, offenbarte aber Schwächen in der Strafraumbeherrschung. Im Spiel nach vorn setzten die Gäste vor allem auf ihre kleinen, flinken Offensivspieler wie Alexander Kerschakow.
Schon in der ersten Halbzeit hätten die Aachener einen deutlichen Vorsprung herausspielen können. Meijer (4.) scheiterte per Kopf an Malafejew, eine Minute später rutschte Pinto (5.) in aussichtsreicher Position der Ball über den Schuh. Auch nach der starken Anfangsphase bestimmten der Zweitligist das Geschehen, doch seine Bemühungen wurden erst in der 25. Minute durch Mejers Treffer belohnt. Moses Sichone (33.) hatte zudem Pech mit einem Pfostenschuss.
Umso überraschender fiel der Ausgleich. Der schnelle Kerschakow wurde von Sichone im Strafraum gelegt. Den berechtigten Foulelfmeter verwandelte Kapitän Wladislaw Radimow (38.) sicher. Doch die Aachener bewiesen Moral. Zwei Minuten vor der Pause hätte Kai Michalke, sein Team erneut in Führung bringen können, scheiterte aber an Malafejew.
Auch nach dem Wechsel blieb Aachen tonangebend und erarbeitete sich eine Chance nach der anderen. Stefan Blank (51.) traf mit dem Hinterkopf nur den Pfosten, Cristian Fiel (53.) verzog freistehend vor dem Tor. Der starke Simon Rolfes (72.) scheiterte mit einem Fernschuss nur knapp. Mitten in der Drangphase fiel der Treffer durch den Kopfball von Gorschkow (76.). Die Aachener bemühten sich weiter und wurden durch Blanks Elfmetertor noch belohnt.
Von Dietmar Fuchs