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FUSSBALL-BUNDESLIGA Bayer in Not, Borussia meisterlich

Nach der Niederlage von Bayer Leverkusen in Nürnberg hat nun Borussia Dortmund beste Aussichten, die Meisterschaft zu gewinnen. Auch Bayern München wahrte sich eine letzte Chance.

Die Entscheidung um die deutsche Fußball-Meisterschaft fällt erst am letzten Bundesliga-Spieltag. Vor dem dramatischen Finale am 4. Mai rechnen sich noch Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Bayern München Titelchancen aus. Die Leverkusener verpassten es am Samstag wie schon eine Woche zuvor, sich vorzeitig den Titel zu sichern. Das Team unterlag beim 1. FC Nürnberg mit 0:1 (0:1) und verlor durch die Niederlage auch seine Tabellenführung an die Dortmunder. Die Borussen gewannen beim Hamburger SV mit 4:3 (2:1) und liegen mit 67 Punkten nunmehr vor Bayer (66 Punkte). Titelverteidiger Bayern München (65) kann nach dem 1:0 (1:0) beim VfL Wolfsburg ebenfalls noch nach der Meisterschale greifen.

Während die Meisterschafts-Frage erst am 34. Spieltag beantwortet wird, stehen die Absteiger fest. Durch ihren überraschenden Sieg gegen Leverkusen sicherten sich die Nürnberger (31) den Klassenverbleib. Der SC Freiburg (27), der 1. FC Köln (26) und der FC St. Pauli (22) müssen den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Freiburg verspielte seine letzte Chance durch das 0:2 (0:1) in Köln.

Nerven nicht im Griff

Die Leverkusener schienen wie schon beim 1:2 gegen Werder Bremen eine Woche zuvor auch in Nürnberg ihre Nerven nicht im Griff zu haben. Von der Glanzleistung im Champions-League-Halbfinale am Mittwoch bei Manchester United war nichts zu sehen. Die wackeren Gastgeber kämpften vorbildlich und gingen durch Nikl (23.) verdient in Führung. Alle Bemühungen der Leverkusener in der zweiten Halbzeit blieben ohne Erfolg.

Dortmund nutzte die Gunst der Stunde. In einem phasenweise hektischen Spiel mit einer Roten Karte für den Hamburger Hertzsch (34.) wegen einer Notbremse und einer Gelb-Roten Karte für Wörns (41.) wegen wiederholten Foulspiels wurde wieder einmal Amoroso der Held der Westfalen. Der Brasilianer traf per Foulelfmeter in der 36. Minute und ein zweites Mal in der 63. Minute. Der Tscheche Rosicky (38.) steuerte das 2:0 bei, Koller (87.) markierte den vierten Dortmunder Treffer. Wicky (42./Foulelfmeter), Hoogma (80.) und Meijer (90.) waren für die Hamburger erfolgreich.

Bayern München benötigte die Hilfe des Wolfsburgers Biliskov (34.), um zum Siegtreffer zu kommen. Der Kroate lenkte eine Flanke des Müncheners Sagnol unglücklich ins eigene Tor. Die schwachen Bayern sicherten sich durch den Sieg immerhin den Qualifikations- Platz zur Champions League.

Sie profitierten von der Niederlage des FC Schalke 04 bei Hertha BSC. Die Berliner gewannen durch Treffer von Preetz (50.) und Alves (53.) und schoben sich mit 61 Zählern vor die punktgleichen Schalker auf Rang vier. Beide Mannschaften sind immerhin für den UEFA-Pokal- Wettbewerb qualifiziert.

Um den letzten UEFA-Pokal-Platz streiten sich noch Werder Bremen (53) und der 1. FC Kaiserslautern (53) bis zum letzten Spieltag. Die Bremer siegten nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (0:2) gegen den Absteiger FC St. Pauli. Ausgerechnet Frings brachte mit zwei Toren die Bremer noch auf die Siegerstraße. Der Nationalspieler wird voraussichtlich zur neuen Saison nach Dortmund wechseln. Die Lauterer ließen den FC Energie Cottbus beim 4:0 (2:0) keine Chance.

Chancen auf den UI-Cup haben noch der TSV 1860 München (47) und der VfB Stuttgart (47) als Tabellenachte und -neunte. Beide Teams trennten sich in München 3:3 (0:2). Ohne große Auswirkungen blieben das 1:1 (1:1) von Hansa Rostock gegen Borussia Mönchengladbach.

Ausführliche Spielberichte

Club stürzt Bayer vom Thron

Bayer Leverkusen droht ein weiteres Mal einen schon sicher geglaubten Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft im Bundesliga-Endspurt noch zu verspielen. Der dreimalige Vizemeister verlor am Samstag beim 1. FC Nürnberg überraschend mit 0:1 (0:1) und wurde damit am vorletzten Spieltag von Borussia Dortmund als Tabellenführer abgelöst. Mit einem Punkt Rückstand auf den BVB (67 Zähler) gehen die Leverkusener damit als Zweiter in das Saisonfinale am kommenden Wochenende. 44 416 Zuschauer im Frankenstadion feierten nach dem »goldenen Tor« von Abwehrspieler Marek Nikl aus der 23. Minute ausgelassen den Klassenverbleib der Nürnberger.

Drei Tage nach dem hochgelobten 2:2 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester United waren den Leverkusenern die Strapazen der 90 Minuten von England deutlich anzumerken. Trainer Klaus Toppmöller hatte zwar exakt die gleiche Elf wie in Manchester aufgeboten, aber ihr fehlte die körperliche und geistige Frische.

Verbissener Kampf um jeden Ball

Die Nürnberger kämpften dagegen verbissen um jeden Ball, übernahmen zunächst mutig die Initiative, auch wenn häufig die letzte Entschlossenheit und die spielerischen Mittel fehlten. Eine Standardsituation musste beim Führungstor nachhelfen. Nach einem Freistoß von Jacek Krzynowek von der linken Seite war Abwehrspieler Nikl mit einem wuchtigen Kopfstoß aus elf Metern erfolgreich.

Erst nach dem Rückstand wurden die Gäste agiler, allerdings ohne die gewohnte spielerische Klasse zu erreichen. Torwart Hans-Jörg Butt musste sogar noch einmal in höchster Not vor dem von Bayer 04 an den »Club« ausgeliehenen Angreifer Paulo Rink retten (41.). Die einzige Torchance für Leverkusen in den ersten 45 Minuten vergab der Bulgare Dimitar Berbatow unkonzentriert, als er aus 13 Metern freistehend am Tor vorbeischoss (45.).

Mit Nationalspieler Oliver Neuville als zweitem Stürmer für Abwehrspieler Diego Placente versuchte Toppmöller, nach der Pause die Offensive zu verstärken. Bernd Schneider (48.) und Yildiray Bastürk (52.) kamen auch rasch zu Chancen, zudem traf Michael Ballack mit einem feinen Heber ins Tor, stand aber im Abseits (49.). Die Nürnberger wiederum hatten nun viel Platz zum Kontern, der stets gefährliche, aber im Abschluss glücklose Stürmer Rink scheiterte entweder am souveränen Butt oder an sich selbst.

Mit zunehmender Verzweiflung versuchten die Leverkusener, das wankende Nürnberger Abwehrbollwerk zu Fall zu bringen. Aber im Spiel nach vorne fehlte den Rheinländern bis zum Abpfiff die Präzision, das Flügelspiel wurde vernachlässigt und mit der Brechstange ging nichts. Hinzu kam allerdings Pech, als Berbatow von der Strafraumgrenze mit einem Rechtsschuss aus der Drehung nur den Pfosten traf (77.). Auch Lucio (81.), Sebescen (82.) und wieder Lucio (84.) hatten kein Glück im Abschluss. Nach dem Abpfiff flüchteten die Leverkusener in die Kabine, während die Nürnberger Profis eine Ehrenrunde liefen.

Borussia Dortmund greift nach dem Meistertitel

Borussia Dortmund hat im Foto-Finish um die deutsche Fußball-Meisterschaft die besten Karten. Nach einem 4:3 (2:1) beim Hamburger SV eroberte der BVB die Tabellenspitze und hat nach der gleichzeitigen Niederlage des bisherigen Spitzenreiters Bayer Leverkusen in Nürnberg (0:1) vor dem letzten Spieltag einen Punkt Vorsprung. Der überragende Marcio Amoroso mit zwei Toren (36./Foulelfmeter, 63.), Tomas Rosicky (42.) und Jan Koller (87.) haben die Schwarz-Gelben mit ihren Toren vor 55 340 Zuschauern in der ausverkauften AOL-Arena dem Gewinn der Meisterschale einen Riesenschritt näher gebracht. Für die nie aufgebenden Hamburger trafen Raphael Wicky per Foulelfmeter (42.), Nico Jan Hoogma (80.) und Erik Meijer (90.).

In einer sehr hitzig geführten Partie standen beiden Teams unter Starkstrom. Platzverweise gegen HSV-Abwehrspieler Ingo Hertzsch nach einer Notbremse gegen Amoroso (Rot/34.) und BVB-Verteidiger Christian Wörns nach einem unglücklichen Zweikampf mit Sergej Barbarez (Gelb- Rot/41.) sowie die Verbannung von Dortmunds Trainer Matthias Sammer auf die Tribüne (16.), nachdem er Barbarez den Ball in den Rücken geworfen und sich anschließend ein heftiges Wortgefecht mit dem Bosnier geliefert hatte, waren Ausdruck von Übermotivation.

Insbesondere Barbarez, der vor seinem Wechsel nach Hamburg zwei Jahre in Dortmund gespielt und - wie er beklagte - gelitten hatte, sprühte geradezu vor Ehrgeiz. Doch nach dem Zusammenprall mit Wörns musste er mit Jochbeinbruch aus dem Spiel. Die Dortmunder setzten alles auf eine Karte und boten zunächst fünf Offensiv-Kräfte auf. Neben Rosicky, Koller und Amoroso sorgten auch Addo und Ricken, der später ausgewechselt wurde, für Schwung.

Schon in der 2. Minute hätte die Gäste in Führung gehen können, doch Amoroso verpasste knapp. Als der Brasilianer von Hertzsch im Strafraum zu Fall gebracht wurde, ließ er sich die Gelegenheit aber nicht entgehen und verwandelte seinen siebenten Elfmeter in dieser Spielserie sicher. Nicht nur, dass er dann die Vorlage zum 2:0 durch den völlig freistehenden Rosicky gab, im zweiten Durchgang baute der Torjäger seine Saisonbilanz gar auf 18 Treffer aus, als er den abgeprallten Ball nach einem Freistoß in die Maschen hämmerte.

Der BVB bestätigte seinen Ruf, die beste Auswärtsmannschaft der Bundesliga (31 Punkte) zu sein. Nach dem dritten Tor hatten sie den Ehrgeiz der ebenfalls stark spielenden Gastgeber gedrosselt. Bernardo Romeo, der in der ersten Halbzeit zwei herausragende Kopfball-Chancen nicht nutzen konnte (9., 13.) sowie Bernd Hollerbach mit zwei Möglichkeiten (23., 39.) versäumten es, den HSV auf die Siegerstraße zu bringen. Zwar kämpften die Hamburger unverdrossen weiter und schafften den Anschluss, doch der BVB brachte den vielleicht für die Meisterschaft entscheidenden Sieg über die Runden.

Bayern München weiter im Titelrennen

Dank eines Eigentores bleibt Titelverteidiger FC Bayern München im Rennen um die deutsche Fußballmeisterschaft. Der Rekordmeister gewann am Samstag etwas glücklich mit 1:0 (1:0) bei seinem »Lieblingsgegner« VfL Wolfsburg und profitierte von der unerwarteten Leverkusener Niederlage in Nürnberg. Die Qualifikation für die Champions League ist dem Weltpokalsieger nach dem 19. Saisonsieg nicht mehr zu nehmen. Die Wolfsburger schafften auch beim zehnten Anlauf nicht den ersten Bundesliga-Sieg gegen die Bayern.

Vor 20 400 Zuschauern im erstmals ausverkauften VfL-Stadion entschied Wolfsburgs Verteidiger Marino Biliskov eine Partie auf mäßigem Niveau. Er fälschte in der 33. Minute einen Schuss von Willy Sagnol ins eigene Tor ab. Schlussmann Claus Reitmaier, der zu spät reagierte, sah dabei unglücklich aus. Trotz des knappen Erfolges präsentierte sich das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld keineswegs in meisterlicher Form, sondern enttäuschte mit einer spielerisch schwachen Leistung.

Ohne Mannschaftskapitän Stefan Effenberg, den Hitzfeld wegen der umstrittenen Arbeitslosen-Äußerungen nicht nach Wolfsburg mitgenommen hatte, agierten die Bayern ideenlos. Auch Mehmet Scholl konnte kaum Linie ins Spiel bringen. Wenige Tage nach seinem WM-Verzicht stand er dennoch in der Anfangsformation der Bayern, die sich in brenzligen Situationen auf Torwart Oliver Kahn verlassen konnten. Er parierte in der 41. Minute in glänzender Manier einen verdeckten Schuss von Stefan Schnoor.

Die Wolfsburger begannen zwar elanvoll, der Angriffsschwung geriet aber schon nach 18 Minuten etwas ins Stocken. Der Argentinier Diego Klimowicz, der zuletzt zehn Tore in neun Spielen erzielt hatte, verletzte sich bei einem Zweikampf mit Samuel Kuffour. Klimowicz wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus gebracht. Für ihn kam Tomislav Maric. Aber weder der Kroate noch die anderen VfL-Stürmer Robson Ponte, Martin Petrow und Andrzej Juskowiak konnten Kahn überwinden.

Mit etwas Geschick und Glück überstanden die Münchner die Wolfsburger Daueroffensive in der zweiten Halbzeit ohne Schaden. Die Gäste, bei denen außer Kahn noch Robert Kovac eine ordentliche Leistung ablieferte, beschränkten sich mit Erfolg auf die Sicherung der knappen Führung.

Schalke verpasst Champions League

Ausgerechnet an seiner zukünftigen Wirkungsstätte hat Huub Stevens mit seinem alten Club Schalke 04 die Champions League verpasst, darf sich dafür aber mit seinem neuen Verein Hertha über einen UEFA-Cup-Platz freuen. Das 2:0 (0:0) über schwache Schalker sicherte den Berlinern am vorletzten Bundesliga-Spieltag endgültig die Europacup-Qualifikation, den »Knappen« bleibt in der kommenden Saison ebenfalls der UEFA-Pokal. Michael Preetz mit seinem 12. Saisontor (50.) und Alex Alves (53.) machten den sechsten Hertha-Heimsieg in Folge perfekt. Interimscoach Falko Götz kann mittlerweile auf 28 von 36 möglichen Punkten in seinen zwölf Spielen als Chef verweisen.

Das vor allem durch den bevorstehenden Wechsel von Stevens emotional stark angeheizte 57. Duell der beiden Traditionsclubs war zunächst durch Nervosität und Vorsicht geprägt, ehe sich die seit nunmehr in 15 Heimspielen ungeschlagenen Herthaner steigerten und verdient gewannen. Da sowohl die Gastgeber (van Burik, Deisler, Rehmer, Lapaczinski, Tretschok) als auch die Gäste (Böhme, Wilmots, Hajto) gleich eine ganze Anzahl von Leistungsträgern nicht zur Verfügung hatten, beschränkten sich beide zunächst vorrangig auf die Torsicherung. Aufregung gab es in der Startphase nur bei einer Attacke von Tomasz Waldoch gegen Preetz, doch Schiedsrichter Edgar Steinborn (Sinzig) sah keinen Anlass zum Elfmeterpfiff (8.).

Die 55 000 Zuschauer im zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauften Olympiastadion, die vor Beginn die offizielle Verabschiedung des noch verletzten Nationalspielers Sebastian Deisler Richtung FC Bayern mit einem lauten Pfeifkonzert kommentiert hatten, hielten erstmals nach elf Minuten den Atem an. Berlins Pal Dardai holte einen Kopfball von Ebbe Sand von der Torlinie. Hertha setzte durch Alves (18.), den wieder guten Stefan Beinlich (21.) und Michael Hartmann (26.) erste Zeichen. Doch erst die beste Chance für die Schalker, als Sand nach schöner Aktion zu hoch schoss (32.), weckte das Team von Neu-Trainer Götz.

Wieder einmal sorgte Herthas bester Schütze Marcelinho für die entscheidende Unruhe. Erst konnte Oliver Reck einen 18-Meter-Schuss des Brasilianers nur mit Mühe parieren (36.). Wenig später zielte »Marcello« nach toller Vorbereitung des überzeugenden Jolly Sverrisson nur Zentimeter daneben (41.). Weiterer Rückschlag für die Gastgeber allerdings, als der Isländer Sverrisson verletzt in der Kabine blieb, Hertha damit ein weiterer Abwehrspieler ausfiel.

Berlin aber zeigte sich unbeeindruckt, Schalke agierte viel zu passiv. Bart Goor bediente Kapitän Preetz, der schlenzte den Ball mit dem linken Bein ins lange Ecke. Nur drei Minuten später drückte der Brasilianer Alves eine Eingabe von Hartmann aus sechs Metern unbedrängt über die Linie - Saisontreffer Nummer sieben. Von diesem Doppelschlag erholte sich Schalke nicht mehr, das große Aufbäumen blieb aus.

1860 München und VfB Stuttgart im UI-Cup

Der TSV 1860 München und der VfB Stuttgart haben sich in einer turbulenten Partie einen Platz im UI-Cup gesichert. Im »Endspiel« um die Qualifikation für den »Strohhalm-Cup« trennten sich beide Mannschaften am Samstag im Münchner Olympiastadion 3:3 (0:2) und können dank des 0:1 des VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern München für den internationalen Wettbewerb in der Sommerpause planen. Sean Dundee (18. Minute) und Silvio Meißner (45./63.) erzielten vor 30 000 Zuschauern die Tore für die Schwaben. Martin Max (53. Foulelfmeter/60.) und Daniel Borimirow (79.) waren für die Hausherren erfolgreich. Der Münchner Vidar Riseth sah sieben Minuten vor Schluss wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte.

Nach den beiden unglücklichen Niederlagen im Hinspiel und im DFB- Pokal wollten die Stuttgarter im dritten Anlauf unbedingt ihr »Löwen-Trauma« heilen. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage ging der VfB aber zunächst verhalten ans Werk. Die ersten Chancen boten sich den 60ern. Sowohl Riseth (9.) als auch Davor Suker (18.), in seinem vielleicht letzten Heimspiel für die Münchner, vergaben aus kurzer Distanz. Neu-Nationalspieler Max (16.) zog einen sehenswerten Volleyschuss knapp am Tor vorbei.

Weniger großzügig gingen die Schwaben mit ihren Chancen um. Nach einem schönen Pass von Alexander Hleb bewies Sean Dundee nach einem Sololauf mit seinem vierten Saisontreffer innerhalb von fünf Wochen seine wieder gewonnene Torgefährlichkeit. Als die »Löwen« anschließend im Mittelfeld zunehmend konfus agierten und durch Marco Kurz (31.) und Suker (32.) weiter große Chancen vergaben, reagierten die Fans mit wütenden Pfiffen. Es kam aber noch schlimmer für die »Löwen«-Anhänger: Meißner markierte unmittelbar vor der Halbzeit per Freistoß das 2:0 für den VfB.

Ohne ihren am Dienstag am Meniskus operierten Spielgestalter Thomas Häßler setzten die Münchner nach der Pause notgedrungen voll auf Angriff. Trainer Peter Pacult brachte mit Michael Wiesinger und Paul Agostino für Didier Dheedene und Torben Hoffmann zwei Offensivkräfte. Das Konzept ging auf, denn Max sorgte innerhalb von sieben Minuten mit seinen Saisontoren 17 und 18 per Foulelfmeter (Wenzel hatte ihn gefoult) und Abstauber für den Ausgleich und empfahl sich erneut für einen WM-Einsatz.

Kurz darauf nutzte Meißner eine der vielen Unaufmerksamkeiten in der Münchner Abwehr per Flugkopfball zur erneuten Führung. Borimirow Ausgleich stimmte aber auch die Löwen-Fans nach einer wenig ansehnlichen aber trotzdem unterhaltsamen Partie wieder versöhnlich.

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