Reaktionen im Fußball "Gazprom" auf der Brust: Schalke reagiert – Uefa entzieht St. Petersburg Champions-League-Finale

Clemens Tönnies und Wladimir Putin mit Schalke-Trikot
Am 11. Oktober 2006 präsentierten der damalige Schalke-Boss Clemens Tönnies (l.) und Russlands Präsident Wladimir Putin den damals neuen Hauptsponsor des Klubs
© DPA
Auch der Sport wird vom Krieg in der Ukraine beeinflusst. Nach einem Medienbericht will die Uefa das Finale der Fußball-Champions-League nicht in St. Petersburg austragen lassen. Bei Zweitligist FC Schalke 04 verschwindet der Sponsor vom Trikot – jedoch bislang nicht von der Homepage.

Der Fußballbundesliga-Zweitligist FC Schalke 04 wird zunächst ohne den Schriftzug seines Sponsors "Gazprom" auf den Trikots auflaufen. Das hat der Verein am Mittag bekanntgegeben.

Der Schritt erfolge nach Gesprächen mit der deutschen Division des Unternehmens und zwar "mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage", wie es in der Mitteilung hieß.

FC Schalke 04 verzichtet auf "Gazprom"-Schriftzug

Hintergrund ist der völkerrechtswidrig begonnene Krieg Russlands mit der Ukraine. Der Erdgaskonzern "Gazprom" befindet sich zu 50 Prozent im Besitz des russischen Staates und finanziert somit indirekt einen Teil der russischen Kriegsmaschinerie. Das Unternehmen ist seit 2007 Hauptsponsor des FC Schalke 04. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis 2025 und gilt für den verschuldeten Traditionsverein als überlebenswichtig.

Wie es mit der Partnerschaft zwischen den Königsblauen und dem Energieriesen grundsätzlich weitergeht, steht noch nicht fest. Auf der Homepage des Vereins prangte am Donnerstagnachmittag weiterhin das "Gazprom"-Logo (Stand: 16 Uhr). "Über weitere mögliche Schritte wird der Verein zu gegebener Zeit informieren", teilte der Gelsenkirchener Klub mit. Beim kommenden Zweitliga-Spiel gegen den Karlsruher SC (Samstag ab 13.30 Uhr im stern-Liveticker) werde der Schriftzug "Schalke 04" auf den Trikots der Spieler stehen.

Was wird aus dem Champions-League-Finale in St. Petersburg?

Auch die Europäische Fußballunion Uefa zieht offenbar Konsequenzen aus dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Das für den 28. Mai in der türkischen Metropole Istanbul geplante Endspiel der Champions League soll nach übereinstimmenden Informationen des Sport-Informations-Dienstes (SID) und der Nachrichtenagentur DPA in eine andere Stadt verlegt werden. Laut englischer Nachrichtenagentur Press Association ist ein Austragungsort in England im Gespräch.

Über den neuen Spielort soll dem SID-Bericht zufolge am Freitag bei einer Sondersitzung des Uefe-Exekutivkomitees offiziell entschieden werden. Noch am Dienstag hatte die Uefa eine Verlegung des Finales an einen anderen Ort offen gelassen. Aus Deutschland ist noch Rekordmeister FC Bayern München in der Königsklasse vertreten

Quellen: FC Schalke 04, Uefa, Nachrichtenagenturen DPA und AFP

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