Unruhe beim FCB Beckenbauer schreibt Ribéry ab

Bayern-Präsident Franz Beckenbauer hat sich gedanklich schon mal von Mittelfeldstar Franck Ribéry verabschiedet. "Es ist immer das Problem, wenn ein Spieler weg will und dem Verein die Pistole auf die Brust drückt, dann hat man wenig Chancen", so der Kaiser, der von "gezielten Äußerungen" Ribérys spricht.

Franz Beckenbauer hat Verwunderung über Mittelfeldstar Franck Ribéry geäußert und fordert vom FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga endlich eine Siegesserie. "Es ist immer das Problem, wenn ein Spieler weg will und dem Verein die Pistole auf die Brust drückt, dann hat man wenig Chancen. Bei Ribéry kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es sich um gezielte Äußerungen handelt", sagte der Präsident des deutschen Meisters in der "Bild"-Zeitung (Dienstag). "Die Bayern sind seit langem abhängig von ihm. Ohne ihn sind sie nicht die Gleichen."

Der 25-jährige Franzose wird immer wieder mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht, hatte aber zuletzt auch betont, seinen bis zum 30. Juni 2011 laufenden Vertrag in München erfüllen zu wollen. Zuletzt hatte Ribérys Berater über den FC Barcelona und Manchester United gesprochen. Der Mittelfeldakteur selbst soll sich laut "Bild" über mangelnde Unterstützung in der Mannschaft beklagt haben.

Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann äußerte am Dienstag Verständnis für "den Frust", den Ribéry während des 0:0 in Bremen spontan habe erkennen lassen. Das sei aber kein Problem und hinterher auch schnell vergessen gewesen. Die andauernden Spekulationen und Gerüchte um die Zukunft des französischen Nationalspielers beunruhigten ihn ebenfalls nicht, versicherte Klinsmann: "Ich bin mir tausendprozentig sicher, dass er bei uns bleibt, weil sein Vertrag bis 2011 geht."

"Es wird höchste Zeit"

Beckenbauer warnte die Mannschaft des Rekordmeisters derweil davor, den nach dem 0:0 in Bremen gleichgebliebenen Rückstand von vier Punkten auf die Tabellenspitze zu leichtfertig zu nehmen. "Es ist gefährlich, wenn man immer noch die Chancen hat, das zu korrigieren und wenn man sagt, die anderen sind auch nicht besser", sagte der Präsident und Aufsichtsratschef der Münchner in einem Interview mit dem Bayerischen Fernsehen. "Das ist die Bestandsaufnahme der Bundesliga. Sie ist im Moment nicht besser." Stuttgart komme immer mehr auf, Wolfsburg sei ohnehin schon im Reigen der Spitzenteams dabei. "Man sieht, dass die Bundesliga nicht geordnet ist", stellte Beckenbauer fest. Auch Klinsmann schlug nach vier von fünf sieglosen Rückrundenspielen am Dienstag erstmals öffentlich Alarm: "Es ist fünf vor Zwölf in der Bundesliga."

Beckenbauer kritisierte, dass die eigene Mannschaft zu viele Punkte verschenkt habe. "Ich hoffe, dass sie irgendwann anfängt, die Spiele zu gewinnen. Es wird höchste Zeit", sagte Beckenbauer. "Der Trainer wird nicht in Frage gestellt. Aber wenn die Ergebnisse nicht stimmen, wird er nicht in Ruhe arbeiten."

DPA/kbe

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