Er selber konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Hamburg kommen. Die Trauerfeier im Volksparkstadion verfolgte der "Kaiser" am TV-Bildschirm. Dennoch hat sich Franz Beckenbauer mit emotionalen Worten von der im Juli gestorbenen Hamburger Fußball-Legende Uwe Seeler verabschiedet.
"Mit Dir, mein Freund, in der deutschen Nationalmannschaft spielen zu dürfen, war mir, dem neun Jahre jüngeren, eine große Ehre", schrieb der 76 Jahre alte Weltmeister von 1974 in dem Brief, den das "Hamburger Abendblatt" veröffentlichte.
"Ich habe Dich schon beim Umziehen in der Kabine aus der Distanz respektvoll bewundert", schrieb Beckenbauer. "Deine Gedanken schienen schon vor der letzten Motivationsansprache des Bundestrainers auf dem Platz zu sein." Die Worte das damaligen Bundestrainers Helmut Schön habe Seeler kaum noch aufgenommen. "Und wehe, wenn sich dann nach dem Anpfiff ein Kamerad Alibi-Fußball erlaubte. Da wurde der Hanseat Seeler richtig laut." "Uwe, Uwe" zu rufen sei die die beste Art gewesen, "Deutschland, Deutschland" zu rufen.
"Lieber Uwe, Du bleibst unvergessen"
"Am Mittwoch gehört der Volkspark Dir ganz allein", so Beckenbauer weiter. "Da ehrt Fußball-Hamburg einen großen Deutschen und Menschen mit einer Trauerfeier." Der langjährige Kapitän und Präsident des FC Bayern München und Seeler spielten unter anderem bei den WM-Turnieren 1966 in England und 1970 in Mexiko zusammen. Er habe schon damals "eine ganz besondere Zuneigung" gespürt.
Der Brief endet mit den Worten: "Lieber Uwe, dieser letzte Gruß kommt aus tiefstem Herzen: Du bleibst für immer unvergessen. Servus und Tschüs."